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Befristete JobsWahlamt in Köln braucht 104 Wahl-Unterstützer

Lesezeit 3 Minuten
Die Kollegen im Serviceteam packen und schleppen wie bei der Europawahl im Mai die Koffer mit Wahlunterlagen.

Die Kollegen im Serviceteam packen und schleppen wie bei der Europawahl im Mai die Koffer mit Wahlunterlagen.

Köln – Es sind genau 104 Stellen ausgeschrieben: So viele neue Mitarbeiter sucht die Stadt nur für das Wahlamt. Die „befristeten Unterstützungskräfte (m/w/d) bei den Bürgerdiensten, Sachgebiet Wahlen“ werden gebraucht, um die anstehende Kommunalwahl über die Bühne bringen zu können. Die Stadt erklärt, sie setzt schon seit langem auf befristete Kollegen für „solche in zum Teil sehr engen Zeitfenstern zu bewältigende Massenarbeitsaspekte“.

Die Bewerbungsfrist ist bereits um zwei Wochen verlängert worden – die Stadt glaubt aber nicht, dass Stellen offen bleiben. Auch für die Europawahl im vergangenen Mai wurden im Wahlamt alle Stellen besetzt, wie eine Stadtsprecherin erklärt. Allerdings wurden da etwa 15 neue Kollegen weniger gesucht. Denn die Europawahl gilt aus Sicht der Verwaltung als „kleineres“ Wahlereignis.

Großer Beitrag zur Demokratie

Mit einem Ereignis ist laut Stellenausschreibung wohl zu rechnen: „Sie erleben hautnah mit, wie Wahlen organisiert werden “, „Und das Beste: Sie tragen einen großen Beitrag zum Erhalt unserer Demokratie bei“, heißt es. „Tragen“ ist für einen Teil der neuen Mannschaft wörtlich zu nehmen. Wer ins Serviceteam (29 Leute) will, muss körperliche Fitness und einen Führerschein mitbringen. Möbel und Behälter können bis zu 20 Kilogramm wiegen. Das Serviceteam bestückt 1067 Wahlkoffer, baut Direktwahlschalter in den Bürgerämtern zusammen und holt die roten Wahlbriefe bei der Post ab. Gerechnet wird mit rund 250 000 Wahlbriefen. Für die meisten anderen Stellen müssen die Bewerber volljährig sein, sicher Deutsch können, die Grundrechenarten beherrschen, in Vollzeit verfügbar sein und die „Bereitschaft zu Überstunden und zur Wochenendarbeit“ haben: Die Kommunalwahl findet am Sonntag, 13. September, statt.

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Kommunikationsstärke  gefordert

Für die ersten geht es Mitte März los, wenn die Teamleitungen besetzt werden, die anderen kommen dann im Juni oder Juli dazu. Zum Beispiel die zehn, die sich neben zwei Teamleitern um die Organisation von 9000 Wahlhelfern in 800 Wahlräumen kümmern. Gewünschte Zusatzqualifikation: „Kommunikationsstärke am Telefon“.

Andere sortieren eingehende Briefe, beobachten den Druck der Briefwahlunterlagen oder bearbeiten das Wählerverzeichnis. Schluss ist überwiegend am 30. September, es sei denn, es kommt zu einer Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt. Dann verlängert sich der Job um zwei Wochen. Bezahlt wird je nach Entgeltgruppe zwischen 2293 und 2598 Euro monatlich.

Für viele „engagierte Quereinsteiger“ sei der Job im Wahlamt schon ein „erster Schritt in ein festes Beschäftigungsverhältnis“ bei der Stadt gewesen, wirbt der Ausschreibungstext. Aber nicht für alle – Studenten interessierten sich bewusst für die befristeten Stellen, teilt die Stadt mit. Für die anderen werde aber „gerne die unbefristete Beschäftigungsmöglichkeit auf anderen vakanten Stellen“ geprüft – allerdings nur nach der Teilnahme an einem erneuten Bewerbungsverfahren.

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