Nach dem Mord an einem Unternehmer sucht die Kölner Polizei nach Zeugen. Nun wurden Belohnungen ausgelobt, die zur Ergreifung der Täter führen.
Mord im Kölner HahnwaldPolizei sucht nach Zeugen – hohe Belohnung ausgesetzt

Ein Kriminalltechniker untersucht den Hauseingangsbereich.
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Am 9. Oktober wurde im Kölner Nobelviertel Hahnwald ein 74-jähriger Mann ermordet. Bislang fehlt von dem oder den Tätern jede Spur.
Mehr als sechs Wochen nach dem Mord an einem Sonnenbank-Unternehmer (74) im Hahnwald geht die Polizei an die Öffentlichkeit und nennt erstmals Details. Die Täter raubten offenbar aus dem Tresor des Unternehmers eine größere Menge Bargeld. Wie die Rundschau aus Polizeikreisen erfuhr, erbeuteten die Angreifer dabei eine mittlere fünfstellige Summe in Scheinen. Die Eindringlinge nahmen außerdem mehrere Tausend Euro in Münzen mit. Die Ermittler haben in dem dramatischen Fall im Moment nicht ansatzweise eine heiße Spur.
Mord in Köln: Unternehmer wird in seiner Villa im Hahnwald umgebracht
Die Polizei sucht daher dringend Zeugen, die Hinweise zur Tat, zu ungewöhnlichen Bezahlvorgängen mit großen Mengen Münzgeld oder zu den Verdächtigen geben können. Besonders die großen Mengen Münzgeld seien auffällig, wenn sie bei einem Kreditinstitut oder an anderen Orten in Scheine umgewechselt werden sollten, teilte die Polizei mit. In diesem Zusammenhang fragen die Ermittler der Mordkommission: Wer hat am 9. Oktober 2024 zwischen 1.45 Uhr und 2.30 Uhr im Stadtteil Hahnwald und/oder im Teilstück von der Bundesautobahn 555 auf die A4 ein verdächtiges dunkles Fahrzeug bemerkt. Einen Tag nach der Tat wurde an der A 555 nach Beweismaterial gesucht.
Eine zehnköpfige Mordkommission arbeitet an der Aufklärung des Aufsehen erregenden Verbrechens im Kölner Nobelvorort an der Straße „Im Finkenhain“. „Es werden in dem Fall alle kriminaltechnischen Möglichkeiten angewendet“, heißt es aus dem Polizeipräsidium. Geprüft wird unter anderem auch, ob es Bilder von Tatverdächtigen von Überwachungskameras gibt. Am Haus des Opfers gibt es nach bisherigen Erkenntnissen keine Bilder von Überwachungskameras, die die Mordkommission weiterbringen könnten. Auch rund um das Gebäude gab es für die Ermittler offensichtlich keine Aufnahmen der Täter. „Die Beamten haben das Veedel auf den Kopf gestellt“, sagte ein Polizist. Doch Bilder von Verdächtigen auf dem Weg zur Villa des Unternehmers oder auf der Flucht nach dem Mord gebe es bislang nicht. An den Villen im Hahnwald haben die Besitzer in der Regel Überwachungskameras angebracht. Doch offenbar haben die Kameras nichts Verdächtiges aufgezeichnet.
Ein Angestellter hatte den Unternehmer tot in der Villa aufgefunden. Bei der Obduktion des Leichnams sei eine massive Gewalteinwirkung gegen den Oberkörper festgestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft weiter mit. Möglicherweise sei das Opfer mit Fußtritten malträtiert worden. „Dies würde die Verletzungen erklären“, ergänzte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer. „Nach bisherigem Ermittlungsstand gehen wir davon aus, dass sich Unbekannte Zutritt zum Objekt verschafft haben und im Inneren auf den Hauseigentümer getroffen sind und dann gewaltsam auf diesen eingewirkt haben“, erklärte ein Polizeisprecher. In den Mordfall ist eine Belohnung vom Sonnenstudio-Unternehmen „California Sun“ und der Staatsanwaltschaft Köln in Höhe von 35 000 Euro für sachdienliche Hinweise ausgelobt worden, die zur Ergreifung der Täter führen.
Zeugen, die sachdienliche Hinweise zum Tatgeschehen, der fehlenden Jacke, zu etwaigen Bezahlvorgängen mit großen Mengen Münzen oder zu den Tatverdächtigen geben können, werden gebeten, sich telefonisch unter 0221 229-0 oder per E-Mail bei den Ermittlern des Kriminalkommissariats 11 zu melden. (EB)