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SpatenstichNeustart in Chorweiler – Stadt verschönert Plätze im Kölner Norden

Lesezeit 3 Minuten

Start: OB Henriette Reker (2.v.r.) mit Center-Managerin Katrin Brangs, Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner (r.), Baudezernent Markus Greitemann (M.) und Martin Diekmann von der Arge.

Köln – Es war im Jahr 2016, als eine große überregionale Reportage von Chorweiler als „vergessenen Stadtteil“ sprach. Es war allerdings auch im selben Jahr, als die Stadt Köln die Menschen vor Ort in einer groß und teilweise schon spielerisch angelegten Bürgerbeteiligung ermutigte, ihre Wünsche zur Umgestaltung des Pariser Platzes, des Liverpooler Platzes und der Lyoner Passage darzulegen. Die Menschen in Chorweiler sollten merken, dass die Stadt auch an sie denkt, so das Credo. Dementsprechend optimistisch lautete der Name der Erneuerung: „Lebenswertes Chorweiler“.

Und es tut sich tatsächlich etwas in dem oft als Brennpunkt verrufenen Veedel. Am Donnerstag wurde die Neugestaltung der drei Plätze mit dem Spatenstich von Oberbürgermeisterin Henriette Reker auf dem Pariser Platz offiziell gestartet. Auf einer Gesamtfläche von rund 36.000 Quadratmetern werden insgesamt 150 neue Bäume gepflanzt, neue Sitzbänke und Sitzstufen mit einer Gesamtlänge von rund 450 Metern oder ein 20 Meter langer „Tisch der Nationen“ errichtet, die zum Verweilen einladen sollen – ebenso wie das geplante Wasserspiel mit 16 Metern Umfang am Pariser Platz. Die Jugend kann sich über neu eingerichtete Spiel- und Sportflächen auf etwa 1.200 Quadratmetern freuen. Insgesamt fließen 13 Millionen Euro in die Neugestaltung, die im Herbst 2020 abgeschlossen sein soll – fünf Millionen davon kommen aus dem Bundesprogramm namens „Nationale Projekte des Städtebaus“.

Kritik an Städtebau

Nicht alles, gab Reker unumwunden zu, sei damals in den 1970er-Jahren bei der städtebaulichen Planung gelungen. Sie lobte dafür aber umso mehr das jetzige Engagement: „Da gehen wir jetzt dran und machen Chorweiler zu einem Stadtteil, über den sich alle nur noch in der Zukunft freuen.“ Die Bezeichnung als Brennpunkt wollte sie aber ohnehin niemals geltend lassen. „Ich habe eine andere Sicht auf Chorweiler“, so Reker. Sie ist sich zudem sicher, dass die Aufwertung der Lebensqualität im Wohnumfeld, die „Identifikation mit dem Stadtteil“ erhöhe.

Mit den jetzt beginnenden Maßnahmen würden zudem auch weitere angestoßen. So stehe etwa auch der Turkuplatz, der Weserplatz, die Aufwertung der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Freiraumachse sowie die Umgestaltung der S- und U-Bahn-Bauwerke in Chorweiler Mitte auf der zukünftigen Agenda. Hierfür soll nach der Fertigstellung der drei Plätze ein Werkstattverfahren stattfinden.

Attraktivere Plätze

Wie sehr die Baumaßnahmen von der Bevölkerung angenommen werden, machte Martin Diekmann von der mit der Planung beauftragten Arge Chorweiler deutlich. Über die bereits seit einiger Zeit großflächig eingerichtete Baustellen gebe es „keinen Missmut“. „Alle freuen sich, dass etwas passiert“, so Diekmann. Er lobte die bereits jetzt schon gegebene „große Fußgängerfreundlichkeit“ Chorweilers. Darüber, dass die Plätze nun auch deutlich an Attraktivität gewinnen würden, freute er sich besonders.

Zusätzlich zu den Maßnahmen auf den drei Plätzen wird auch die GAG Immobilien AG Geld in die Hand nehmen. Für 150 Millionen Euro wird Kölns größtes Immobilienunternehmen die 1.200 Wohnungen, die sie vor zweieinhalb Jahren übernommen hat, sanieren. 110 Millionen Euro kommen dabei aus Fördermitteln des Landesbauministeriums. Somit, so OB Reker, gingen Wohnungs- und Städtebau „Hand in Hand“.