Cold Case aus KölnWieder liegt die Hoffnung auf „Aktenzeichen XY ungelöst“

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ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

ZDF-Moderator Rudi Cerne im Studio der Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“.

Am 27. März 2024 wird ein versuchter Raubmord aus dem Jahr 1986 ein Thema in der Sendung. Auch nach 37 Jahren ist unklar: Wer hat dem Opfer die Verletzungen zugefügt?

Am Freitag wird das Urteil im Kölner „Karnevalsmord“ gesprochen.   Es ist ein „ Cold-Case“-Fall. Ein alter Kriminalfall, der wieder aufgerollt wurde. Der Angeklagte (57) soll im Jahr 1988 die damals 24-jährige Petra Nohl ermordet haben. Durch die ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ erhielten die Kölner Fahnder den entscheidenden Tipp auf den Angeklagten.

In einem weiteren „Cold-Case“-Fall setzt die Kölner Polizei nun wieder auf die „TV-Fahnder“. Am 27. März 2024 wird ein versuchter Raubmord aus dem Jahr 1986 ein Thema in der Sendung. Mordermittler Markus Weber wird erneut nach München reisen und im Studio mit Moderator Rudi Cerne über den tragischen Fall sprechen.

Eigentlich sollte bereits im Herbst 2023 über den Fall berichtet werden. Nun kommt der Bericht etwas später im Fernsehen.   Es geht um ein Verbrechen an einem 30 Jahre alten Mann in Ehrenfeld Juni 1986. Arbeiter hatten einen blutüberströmten Mann auf einer Baustelle auf der Ehrenstraße entdeckt. Der 30-Jährige hatte schwerste Kopfverletzungen erlitten und schwebte in Lebensgefahr.

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Das Opfer aus dem Jahr 1986. Er wurde an der Ehrenstraße angegriffen.

Das Opfer aus dem Jahr 1986. Er wurde an der Ehrenstraße angegriffen.

Auch nach 37 Jahren ist unklar: Wer hat dem Opfer die Verletzungen zugefügt? Rudi Cerne und sein Team von „Aktenzeichen XY ungelöst“ hoffen, dass durch die Ausstrahlung die Erinnerung bei Zeugen und möglichen Mitwissern doch noch einmal geweckt wird. „Wir hoffen weiter auf den entscheidenden Tipp“, heißt es von der Polizei.

Möglicherweise spielt der Fall in der Kölner Homosexuellen-Szene. Laut Polizei soll das Opfer vor der Tat ein Hotel am Heumarkt mit einem jungen Mann besucht haben. Einen Tag zuvor war der 30-Jährige aus der Justizvollzugsanstalt Attendorn für einen Hafturlaub entlassen worden. Für das Wochenende hatte er sich bei einem Bekannten in Bonn angekündigt, doch dort kam der Mann nicht an.

Nach dem Fund des Opfers teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass ein unbekannter Täter 16 Mal mit einem stumpfen Gegenstand auf das Opfer eingeschlagen habe – möglicherweise mit einer Eisenstange. Gefunden wurde der Mann in einen Rohbau. Dort war das Opfer hineingeklettert. Warum? Unklar. Dass der 30-Jährige in dem Rohbau gestürzt war, schließen die Ermittler aus. Der damalige Staatsanwalt sprach von einem „mysteriösen Motiv“. Damals waren 3000 Euro Belohnung für den entscheidenden Tipp von der Staatsanwaltschaft ausgelobt worden. Bis zum heutigen Tage fehlen mehrere Gegenstände des Opfers. Dazu gehören eine hellbraune Herrenhandtasche mit seinem Personalausweis, eine rötliche Lederjacke, eine goldene Herren-Armbanduhr der Marke Kent mit rechteckigem Gehäuse, ein goldener Ring – und der Urlaubsschein der JVA Attendorn. Der Mann verbüßte laut Polizei seit Mitte 1986 wegen verschiedener Eigentumsdelikte eine Haftstrafe.

Im Plädoyer zum „Karnevalsmord“ sagte die Staatsanwältin: „Kein Mörder kann sich hier sicher   sein“. Mit dieser Botschaft gehen die Fahnder auch bei dem Fall in Ehrenfeld an die Öffentlichkeit — auch wenn es diesmal kein Mord war.

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