In Ehrenfeld eröffnet der erste Fachhandel für Balkonkraftwerke - Solarmodule sind einfach anzubringen und tragen zur Energiewende bei
Erster Fachhändler in Köln„Balkonkraftwerke“ bekommen in Ehrenfeld einen neuen Anschub
Als Sebastian Berben, David Breuer und Gerome Körbel bei einem kühlen Getränk am Kölner Rheinufer über Balkonkraftwerke philosophierten, ahnten sie wohl noch nicht, dass die nette Plauderei ihr Leben nachhaltig verändern sollte. Die Idee: Die so genannten „Balkonkraftwerke“ massentauglich machen. Denn die waren im Vergleich zu Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern noch nicht sehr weit verbreitet.
Aus den Anfängen des neu gegründeten Unternehmens „Yuma“, zunächst beheimatet in einer garagenähnlichen Werkstatt im Revier des Braunkohlekraftwerks Neurath, ist heute ein florierendes Unternehmen mit 40 internen und rund 60 externen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geworden. Yuma ist spezialisiert auf Komplettsets von Mini-Solaranlagen, die auch Laien aufbauen und anschließen können – und die sich damit ihren eigenen Strom produzieren. Die Sets enthalten neben den PV-Modulen einen Wechselrichter und Zubehör wie Verlängerungskabel und Kabelbinder. Laut Unternehmensangaben stieg man damit innerhalb kürzester Zeit zu einem Marktführer in diesem Bereich auf.
Persönliche Beratung fehlte bislang
Was fehlte, war die persönliche Bratung vor Ort. Ein klassischer Fachhandel, den man aufsuchen und sich Technik und Regularien erklären lassen konnte. Diese Lücke ist nun auch geschlossen: Kürzlich eröffnete das erste Yuma-Fachgeschäft an der Lichtstraße 25 in Ehrenfeld. Inklusive Anschauungsobjekten, Halterungsmöglichkeiten und Bestellservice. Letztlich aber vor allem mit Fachleuten vor Ort, denn es gab und gibt viel Beratungsbedarf: Welche Anlage bringt wie viel, darf man sie auch als Mieter anbringen, muss der Stromzähler gewechselt werden.
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Viele dieser Fragen beantwortete Thomas Seltmann, Referent für Solartechnik und Speicher beim Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Auch zum gerade anstehenden Solarpaket der Bundesregierung, in der die Solar-Steckeranlage erstmals als eigenständige Kategorie und nicht als Mini-Anhängsel der üblichen Photovoltaik behandelt wird.
Leitmarkt Deutschland für Europa
Eine 400-Watt-Anlage spart demnach bis zu 150 Euro im Jahr, der Vermieter muss zwar gefragt werden, braucht aber bei einer Ablehnung wirklich gute Gründe, und für den Zählerwechsel muss der Netzanbieter sorgen. Die Kunden müssen sich nur einmal registrieren und sind dann raus aus der Geschichte. Bis zum Wechsel darf der Stromzähler sogar rückwärts laufen, die wohl einfachste Art der Kosteneinsparung.
Die Menschen könnten so ganz konkret etwas zur Energiewende beitragen und sparen dabei Kosten, wirbt Seltmann. Die gesetzliche Regulatorik soll noch weiter heruntergefahren werden, auch eine Produktnorm wird gerade entwickelt, Seltmann spricht in diesem Zusammenhang vom „Leitmarkt Deutschland“ für Europa.