Bekannt wurde er mit Pop-Art im Stil von Andy Warhol und spektakulären Dollarfälschungen. Jetzt unterstützt Hans-Jürgen Kuhl mit einer exklusiven Grafik-Edition den Erhalt des Kölner Doms.
Exklusive Grafikserie„Kölscher Warhol“ unterstützt Kölner Dombauverein
Einen echten Warhol können sich nur wenige leisten. Aber wie wäre es mit einem „kölschen Warhol“? Wer noch ein besonderes Bild des Kölner Doms für sein Zuhause sucht oder ein ausgefallenes Geschenk für einen besonderen Menschen, der kann jetzt ein Original des Kölner Grafikers Hans-Jürgen Kuhl (82) in einer limitierten Sonderedition zu Gunsten des Zentral-Dombau-Vereins (ZDV) erwerben. Mehr als die Hälfte des Kaufpreises fließt in den Erhalt der Kathedrale.
Kuhl erlangte 2007 international Bekanntheit, weil er massenhaft Dollarnoten gefälscht hatte. Die gelangten zwar nie in Umlauf, brachten ihn aber für dreieinhalb Jahre ins Gefängnis. Als Freigänger pendelte er täglich von der JVA Euskirchen zu seinem Atelier in Bickendorf, wo er tagsüber weiterhin als Grafiker arbeiten durfte. „Es war eine Jugendsünde. Ich war ja auch erst 65“, schmunzelte Kuhl am Donnerstag bei der Vorstellung seiner Grafiken.
Seine Blüten – insgesamt 16,5 Millionen Dollar – waren von so hoher Qualität, das Experten des Bundeskriminalamts sie als „erschreckend perfekt“ bezeichneten. Noch heute berät er weltweit Nationalbanken bei der Herstellung fälschungssicherer Geldscheine.
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In Köln lernte Kuhl Andy Warhol kennen
Als Sohn eines Kölner Fabrikbesitzers wurde Kuhl 1941 in Dattenfeld an der Sieg geboren, er wuchs in Braunsfeld auf. Der gelernte Fotokaufmann war er ab den 70er-Jahren in Köln als freier Grafik-Designer tätig. Er beschäftigte sich insbesondere mit Collagen und der Siebdruck-Technik, gründete sogar ein eigenes Modelabel. Nachdem er in Köln den US-Künstler Andy Warhol kennengelernt hatte, schuf er ähnliche Werke im Stil der Pop-Art. Seine Siebdrucke vom Kölner Dom führten zu einem Urheberrechtsstreit mit Warhol, der jedoch gütlich beigelegt werden konnte. „Ich habe den Dom damals sehr ähnlich gemacht, weil ich gesagt habe, die Kölner müssen auch so einen Dom haben. Aber Warhol ist zu teuer. Da habe ich den etwas günstiger gemacht und ich habe Andy Warhol ein paar Mal getroffen“, erzählte Kuhl.
Seine spektakuläre Lebensgeschichte hat der Kölner Autor Christoph Gottwald 2010 in dem Buch „Blütenträume“ beschrieben. „Das Buch hat mich total fasziniert“, bekannte Lukas Boecker, Sohn von Kirchenzeitungschefredakteur Robert Boecker. Gemeinsam entwickelten die beiden den Plan, mit Kunstwerken von Hans-Jürgen Kuhl den Erhalt der Kathedrale zu unterstützen.
Drei Motive in zwei Größen in limitierter Auflage
Er sei von der Idee sofort begeistert gewesen, so Kuhl. Beim Zentral-Dombau-Verein und der Dombauhütte stieß die Idee ebenfalls auf große Zustimmung. Anhand von Fotoaufnahmen, die er 2010 gemacht hatte, schuf Kuhl drei Motive des Kölner Doms im Pop-Art-Stil, die exklusiv für den ZDV in limitierter Stückzahl aufgelegt werden. Im Format 100 mal 100 Zentimeter werden in den drei Farbvarianten je 50 Drucke zum Preis von 750 Euro verkauft. Davon sind 400 Euro für den Dom. Im Format 50 mal 50 Zentimeter wird die Auflage 66 Stück pro Farbvariante betragen. Sie kosten 450 Euro, davon 275 Euro für den Dom.
Es handelt sich um Elffarbenpigmentdrucke auf hochwertigem Büttenpapier. Insgesamt werden maximal 348 nummerierte und signierte Drucke verkauft. Wer einen haben möchte, muss sich möglicherweise beeilen. Man habe die ZDV-Mitglieder vorab informiert, es lägen bereits 120 Bestellungen vor, sagte ZDV-Secretär Rüdiger Fuchs. Vize-Dombaumeister Albert Distelrath betonte, dass der ZDV einen Großteil der Mittel für den Erhalt der Kathedrale aufbringe. „Ohne den ZDV würde es keinen Dombau geben.“
Bestellungen sind möglich an zdv@zdv.de oder ZDV, Komödienstraße 6-8, 50667 Köln. Die handsignierten Drucke können auf Wunsch auch mit Rahmen bestellt werden.