Der spektakuläre Überfall auf einen Geldtransporter in Saarlouis am vergangenen Freitag elektrisierte nicht nur die Ermittler im Saarland – auch in Köln horchten Polizisten schlagartig auf.
Geldtransporter in SaarlouisFührt die Spur nach dem Überfall nach Köln?
Von Daniel Taab
Lesezeit 2 Minuten
Saarlouis: Ein Geldtransporter steht ausgebrannt nach einem Überfall auf einer Straße
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Im Stadtteil Marienburg überfielen brutale Räuber im Juli 2022 einen Transporter einer Sicherheitsfirma und entkamen ohne Beute. Haben die geflohenen Täter aus Köln nun wieder zugeschlagen? Die Ermittlungsbehörden in der Domstadt halten dies nicht für ausgeschlossen und gehen dem Verdacht nach. „Die Staatsanwaltschaft prüft, ob es einen Zusammenhang zwischen den betreffenden Taten gibt und wird zu diesem Zweck auch Kontakt zu den saarländischen und französischen Behörden aufnehmen“, sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Rundschau.
Viele Parallelen zwischen den Fällen in Köln und Saarlouis
Die beiden Fällen haben nach bisherigen Erkenntnissen erstaunliche Parallelen. Der in Saarlouis überfallene Geldtransporter war zuvor bei der dortigen Landeszentralbank. Dies war auch in Köln so. Der Wagen der Sicherheitsfirma kam gerade von der Landeszentralbank an der Rheinuferstraße, als er wenige hundert Meter weiter nahe dem Bonner Verteiler angehalten wurde. In dem Kölner Geldtransporter war Geld in Millionenhöhe gelagert, wie es von der Kölner Polizei hieß. Genaue Summen wurden bisher nicht genannt. Auch wie in dem Fall im Saarland schossen die Täter mit einer Kalaschnikow auf den Wagen. In Köln wurde dabei die Frontscheibe massiv beschädigt – rund 30 Einschusslöcher zählten die Ermittler später.
Weitere Parallele: Täter bremsten Transporter aus
Mehrere Stunden nach dem Angriff in Saarlouis nahmen Spezialkräfte fünf mutmaßliche Täter im Raum Paris fest. Zumindest ein Beschuldigter soll ein Mitglied der Organisierten Kriminalität in Paris sein. In Köln wird der Fall von der Abteilung für die Bekämpfung der Organisierten Kriminalität bearbeitet. Eine weitere Parallele: Die Räuber bremsten in Köln den Geldtransporter mit einem dunklen Transporter aus – auch im Saarland bremsten die Täter den Wagen der Sicherheitsfirma aus.
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Einsatzkräfte stehen um einen gelöschten Geldtransporter. In Saarlouis ist ein Geldtransporter von Unbekannten überfallen worden.
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In Köln flohen die mit Tarnanzügen bekleideten Angreifer vermutlich über den Bonner Verteiler über die Autobahnen in unbekannte Richtung. Ging die Flucht in Richtung Frankreich? Die Ermittlungsbehörden in Köln wollen dies nun zusammen mit den französischen Behörden aufklären. Sollte es in naher Zukunft keinen Fahndungserfolg geben, könnte der Fall in der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ ausgestrahlt werden. Es wäre nicht das erste Mal, dass eine überregionale Bekanntmachung den Ermittlern hilft. Es gab bereits eine entsprechende Anfrage von „Aktenzeichen XY ungelöst“. Bisher hat sich die Kölner Polizei noch nicht entschieden, ob sie mit dem Fall groß an die Öffentlichkeit wollen, hieß es aus dem Polizeipräsidium.
Die Behörde setzt auch weiter auf Zeugenhinweise. Hinweise unter der Rufnummer 0221/229-0.