Karneval in KölnKasalla und Miljö stürmen beim Start von „Loss mer singe“ auf den ersten Platz

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Dicht an dicht stehen die Karnevalisten beim „Loss mer singe“- Auftakt im Lapidarium.

Dicht an dicht stehen die Karnevalisten beim „Loss mer singe“- Auftakt im Lapidarium.

Das Team von „Loss mer singe“ präsentiert auf ihrer Kneipentour die aus ihrer Sicht 20 besten Sessions-Hits.

Stickige Luft steht im Raum: Das Lapidarium am Eigelstein füllt sich nach und nach mit Jecken. Mühsam schlängeln sich die Menschen zur Bar gegenüber der Tür, am anderen Ende des Raumes. Georg Hinz, Moderator und Erfinder der „Loss Mer Singe“-Kneipentour, steht auf dem Musikpodest neben Stefan Knittler, der heute als DJ einspringt. Knittler greift zur Maus und lässt die Hymne der Kneipentour „Loss mer singe“ ertönen. „Und nun lasst uns anfangen mit der Tradition“, ruft Georg Hinz ins Mikrofon und das jecke Publikum applaudiert begeistert.

Das Team von „Loss mer singe“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, jährlich aus rund 350 neuen Karnevalsliedern die sechs besten Songs für die neue Karnevalssession ausfindig zu machen. Aus einer Auswahl von 20 Liedern darf das Publikum der Kneipentour seine sechs Favoriten wählen.

20 neue Karnevalslieder werden gespielt. Das Team von „Loss mer singe“ verteilt die Liedertexte in Eimern. Jeder Karnevalist bekommt ein Blatt, um die neuen Songs mitsingen zu können. Mit einem Kölsch in einer Hand und einem Textblatt in der anderen wippen die Karnevalisten im Takt vom ersten Song – „Mir all sin Fasteleer“. „För ze fiere bruchste keine Jrung. / Komm m’r blieve bes zur Morjestund.“, echot es in der Kneipe bei „Niemals ze spät“ von Kempes Feinest.

Die Initiative „Loss Mer Singe“ feiert dieses Jahr ihr 22-jähriges Bestehen. „Es hat irgendwann in meiner Küche angefangen“, sagt Georg Hinz. „Das Ziel ist es, die neuen Lieder der Session vorzustellen. Textsicher kann man besser Karneval feiern.“

Lied über die Kölner Seilbahn kommt gut beim Publikum an

Durch die ganze Kneipe schlängelt und schwankt eine Polonaise zu „Et Seilbahn-Leed“ von Bömmel Lückerath & Fründe oder „Et gilt et Brauchtum zo bewahre“ von Sebus & Fründe. Und zu „Oben unten“ von den Räubern darf eine kleine Choreografie nicht fehlen, die Georg Hinz erklärt: Zum Text die Hände nach oben – unten, rechts – links halten. Und der Text von „Romeo und Julia“ von Brings sitzt schon: „Mer sin wie Ro-Ro-Ro Romeo un Ju-Ju-Ju Julia.“

„Wer kann nicht lesen oder nur passabel lesen?“, fragt Moderator Hinz belustigt in die Runde. Nur eine Hand schnellt nach oben, die er lachend übersieht. Gemeinsam geht er den Text des nächsten Songs mit den Karnevalisten durch. Es spielt „Et letzte Mol“ von Miljö: Ein Echo halt durch den vollbepackten Raum: „Drieß op wat wor, drieß op wat kütt, / mir sin noch do – alles op Hügg!“, singen die Karnevalisten den Refrain lautstark mit.

Als alle 20 Songs gehört und alle Stimmen vergeben sind, wird jeder Stimmzettel von Hand ausgezählt. Einige Karnevalshits, ein paar Kölsch und eine knappe halbe Stunde später steht fest: Miljös „Et letzte Mol“ und Kasallas „Wenn ich ne Engel bin“ erobern mit gleicher Stimmzahl den ersten Platz. „Das gab es noch nie im Lapidarium“, sagt die Jury überrascht. Ob die beiden Bands auch beim Finale am 3. Februar in der Live Music Hall die ersten Plätze belegen, stünde noch lange nicht fest, sagt Georg Hinz. „Alle Lieder kommen gut an“, beobachtet er.

2024 kommt das Team von „Loss mer singe“ in unzählige Kneipen in Köln und Umland. Einlass in einige Kneipen ist kostenfrei. Weitere Informationen gibt es online.

www.lossmersinge.de

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