Der Karneval startete offiziell um 11.11 Uhr auf der Zülpicher Straße. Die Stadt erwartet Zehntausende Feiernde. Das Viertel ist weitgehend eingezäunt, die Zugänge sind inzwischen geschlossen.
Karneval in KölnSo läuft der Session-Start auf der Zülpicher Straße - Zugänge gesperrt

Gut voll ist die Zülpicher Straße auch in diesem Jahr am Elften im Elften.
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Während auf dem Heumarkt ganz offiziell der Startschuss in die neue Karnevals-Session fiel, brach um 11.11 Uhr auch auf der Zülpicher Straße großer Jubel aus. Zehntausende zumeist junge Feiernde erwartet die Stadt im Laufe des Tages im Kwartier Latäng. Auch wenn der Alkohol-Pegel auf der Zülpicher Straße am Nachmittag spürbar steigt, bleibt es bislang bis auf wenige Ausnahmen friedlich. „Größere Einsätze gab es bislang nicht“, sagt ein Polizeisprecher. Auch Oberbürgermeister Torsten Burmester verschafft sich gemeinsam mit Polizeipräsident Johannes Hermanns einen Überblick über das jecke Treiben und kommt mit Einsatzkräften des Rettungsdienstes an der Unfallhilfestelle an der Roonstraße ins Gespräch.
Um die Menschenmassen zumindest ein Stück weit unter Kontrolle zu bringen, hat die Stadt das Viertel um die Zülpicher Straße erneut weitläufig umzäunt. Eingänge gibt es nur auf der Roonstraße und auf Höhe der Unimensa. Sollte es in der Feierzone zu voll werden, können Stadt und Polizei mit einem Einlassstopp reagieren. An der Unimensa war das um 11.30 Uhr erstmals der Fall. Inzwischen sind beide Eingänge geschlossen.
Ausweichfläche auf der Uniwiese
Der Blick richtet sich im Verlauf des Tages auch auf die Uniwiese. 12.700 Quadratmeter sind als sogenannte Ausweichfläche mit Bodenschutzplatten zugepflastert. An Weiberfastnacht waren es noch 26.700 Quadratmeter. Der Rest der Grünflächen ist durch Absperrgitter gesichert. Die Halbierung der abgedeckten Fläche ist die Konsequenz aus einem Trend, den die Stadt zu beobachten glaubt. Die Verwaltung geht davon aus, dass der Andrang auf das Kwartier Latäng weniger geworden ist. Ob das wirklich so ist, lässt sich noch nicht abschließend bewerten. Aber: Um 11.11 Uhr ist die Zülpicher Straße in jedem Fall voller als zur gleichen Zeit am Elften Elften 2024 und auch an Weiberfastnacht.
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Uniwiese als Transitweg
Geht es nach den Verantwortlichen bei der Stadt, soll die Uniwiese nur noch als Durchgangsstation zwischen Luxemburger und Zülpicher Straße dienen. Sollte der Zugang zur Zülpicher Straße, anders als von der Stadt erwartet, dennoch wegen Überfüllung geschlossen werden, können die Feiernden auf die Uniwiese ausweichen. Im Kwartier Latäng feiern erfahrungsgemäß auch viele Schülerinnen und Schüler, die morgens noch im Unterricht saßen.
Klar ist aber: Die Stadt hat alles dafür getan, dass die Uniwiese kein Anziehungspunkt mehr für die jungen Feiernden ist. Keine Musik, kein Alkoholausschank, nicht mal Softgetränke gibt es auf der Fläche. Das war mal anders. Noch vor zwei Jahren hatte sich die Uniwiese zu einem zweiten Party-Hotspot entwickelt, den manche sogar direkt ansteuerten und der Zülpicher Straße vorzogen. Mit einem Video in den Sozialen Medien versuchte die Stadt in der vergangenen Woche noch einmal, die geringe Aufenthaltsqualität auf der Uniwiese herauszustellen. Ein Feiernder, verkleidet als rosa Einhorn, stellt im Video fest: Auf der Uniwiese ist ja gar nichts los. Er kontaktiert seine Freunde, die ihm den Tipp geben: Gefeiert wird im Veedel. Ob die Botschaft bei der Zielgruppe angekommen ist? Fraglich. Das Kwartier Latäng und speziell die Zülpicher Straße gilt vor allem in den sozialen Medien als der Ort, wo junge Menschen unter ihresgleichen feiern. Das bestätigt sich bisher auch an diesem Tag.
