Zum Elften im Elften in Köln„koelnistkool“ startet Kampagne – „Lasst uns den Ruf der Zülpi aufpäppeln“

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Die Plakatkampagne von „koelnistkool“ besteht zum Start aus einem QR-Code.

Die Plakatkampagne von „koelnistkool“ besteht zum Start aus einem QR-Code.

Die Macher von „koelnistkool“ setzen auf eine zielgruppengerechte Ansprache auf Augenhöhe. 

Mit der Tür ins Haus fällt die am Freitag gestartete Kampagne nicht. Sie soll neugierig machen und besteht auf den ersten Blick nur aus ein paar Plakaten mit einem QR-Code und Schriftzügen wie „gästeliste zülpicher!“ oder „freibier“. Seit Freitag sind die schlichten Schwarz-Weiß-Motive rund um die Zülpicher Straße auf Litfaßsäulen zu sehen. Wer den Code mit seinem Smartphone scannt, landet auf der Internetseite der Kampagne (wasfuerrespekt.de). 

Dort wird die Botschaft konkreter: „Feiern, trinken, singen - Karneval macht nur richtig Spaß, wenn alle sich wohlfühlen und wir respektvoll miteinander umgehen. Deswegen unsere Initiative. Denn wir sind der Meinung, dass wir das noch besser schaffen als in den letzten Jahren.“ Wer beim Scannen der Codes auf eine Gästeliste für die Zülpicher Straße (oder Freibier) gehofft hat, wird enttäuscht. 

Bei der Kampagne dürfte es sich um die von der Stadt angekündigte Respekt-Kampagne handeln, die das Presseamt gemeinsam mit den Betreibern der Instagram-Seite „koelnistkool“ weiterentwickeln wollte. Die Stadt wollte das am Montag weder bestätigen noch dementieren. Bei der Respekt-Kampagne zum Elften Elften im vergangenen Jahr ließ die Stadt Anwohner, AWB-Mitarbeiter, Gastronomen, Sanitäter oder Oliver Niesen von der Band Cat Ballou zu Wort kommen. Sie alle warben - mit ernster Miene und teilweise verschränkten Armen - für einen respektvollen Umgang beim Feiern. Die junge Zielgruppe, die an den Karnevalstagen im Kwartier Latäng vornehmlich unterwegs ist, erreichten die Inhalte nur unzureichend. Das bestätigte im Nachgang auch eine Analyse der Stadt.

Die Instagram-Seite „koelnistkool“ setzt deswegen nun auf eine zielgruppengerechte Ansprache auf Augenhöhe. Und spielt dafür auf provokante Weise mit den Schilderungen der vielen Negativ-Meldungen der vergangenen Jahre über den Karneval im Studentenviertel. „Aber die Zülpi soll der place to be sein? Klar, wer feiert nicht gerne mit tausenden volltrunkenen Sechzehnjährigen, die in alle Ecken kotzen und alle 5 m nach der nächsten Schlägerei suchen? Oder lässt sich von unzurechnungsfähigen Kens und Barbies beleidigen, um dann im Gegenzug Flaschen durch die Gegend zu werfen?“

„Gefeiert wird am 11.11. in allen Veedeln, in ganz Köln“

Die Macher der Kampagne rufen auf:  „Lasst uns den Ruf der Zülpi aufpäppeln und dieses Jahr gemeinsam zeigen, dass Karneval im Kwartier-Latäng auch anders funktionieren kann.“ Auch der Hinweis, dass der Zülpicher Straße nicht der einzige Ort ist, an dem am Elften Elften gefeiert wird, ist Teil der Botschaft. „Gefeiert wird am 11.11. in allen Veedeln, in ganz Köln“, heißt es.

Einen besonderen Fokus legt die Kampagne auf das Thema Alkohol. „Um 9 Uhr durch die Stadt zu laufen und mindestens 23 Menschen kotzen zu sehen ist eher ungeil“, schreibt das Team von „koelnistkool“ mit der abschließenden Bitte: „Hab Respekt vor dir selber und allen, die dich aushalten müssen. Prost!“

Die Instagram-Seite „koelnistkool“ genießt vor allem bei jungen Menschen einen hohen Bekanntheitsgrad. Erfolgreich geworden ist die Seite mit humorvollen Beiträgen und Memes rund um das Leben in Köln.  294.000 Nutzer folgen der Seite. Mittlerweile verkauft „koelnistkool“ über den eigenen Onlineshop auch Merchandising-Artikel und Produkte mit Köln-Bezug und organisiert eigene Veranstaltungen.  

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