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Welt-Premiere in KölnDokumentarfilm zeigt bewegte Karriere von Toni Kroos

Lesezeit 4 Minuten
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Kroos feiert mit den Madrilenen. Seit 2014 spielt er für den spanischen Hauptstadt-Club.

Köln – Überall wird Toni Kroos am 30. Juni laufen. Oben, unten, links, rechts. In allen Kinos des Cinedoms wird der erfolgreichste deutsche Fußballer aller Zeiten dann zu sehen sein. Denn an diesem Tag feiert der Dokumentarfilm „Kroos“ in Köln Welt-Premiere, eine Produktion der Kölner Filmfirma „Broadway Pictures“ um Produzent und Emmy-Preisträger Leopold Hoesch, die auch schon die boxenden Klitschko-Brüder und Basketball-Star Dirk Nowitzki („Nowitzki. Der perfekte Wurf“) auf die Leinwand gebracht haben. Regie führte bei diesem Film der preisgekrönte Regisseur Manfred Oldenburg. Kroos wird in den Mediapark kommen, aber auch viele seiner Begleiter.

Wenn irgendwo auf dieser Welt die Rolle eines charismatischen, strahlenden Action-Helden vergeben würde, fiele die Wahl wohl eher selten auf Toni Kroos. Im Grunde wirkt er sogar in seinem eigenen Film wie ein Nebendarsteller, der sich unaufdringlich und zurückhaltend als Fußballer und Familienmensch präsentiert. „Er ist extrem geerdet und hat nie etwas extra für die Kamera gemacht. Wir haben keine Einstellung zweimal gedreht“, sagt Regisseur Manfred Oldenburg. Von Sommer 2017 bis Dezember 2018 hatten die Film-Macher den Nationalspieler begleitet, zwei Champions-League-Siege mit Real Madrid fielen in diese Zeit, aber auch das deutsche WM-Desaster in Russland.

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Fußballstar und Sohnemann auf dem Rückflug vom Champions-League-Finale.

Falls es ein Bild gibt, das den Menschen Toni Kroos treffend charakterisiert, ist es das Kabinen-Foto der deutschen Nationalelf nach dem WM-Triumph in Brasilien. Während sich nahezu alle Spieler jubelnd um die Bundeskanzlerin und dem Bundespräsidenten drängeln, sitzt Kroos unbeteiligt auf der Bank und schnürt seine Schuhe auf. Eine weitere starke Szene des Films ist auf dem Rückflug mit Real Madrid nach dem Champions-League-Finale in Kiew gelungen. Neben Kroos steht der silberne Henkelpott und vor ihm schläft sein Sohn Leon. „Im Sommer 2017 hatten wir mit Toni sechs Stunden lang über den Ansatz des Films gesprochen. Wir hatten offen Zugang zu Freunden und Familie und nie das Gefühl an Grenzen zu stoßen“.

Vorverkauf startet

Wer nicht nur den Dokumentarfilm „Kroos“ im Kino, sondern auch Toni Kroos im Cinedom Köln erleben möchte, hat ab dem heutigen Samstag ab 12 Uhr die Möglichkeit, Tickets für die Weltpremiere am Sonntag, 30. Juni, zu erwerben. Wer Tickets für die Premiere in Köln ergattert, kann dabei sein, wenn Toni Kroos und andere prominente Gäste ab 14.30 Uhr am Roten Teppich eintreffen. Beginn des regulären Kartenvorverkaufs für den Kinostart ist Freitag, 16. Juni. Tickets gibt es online oder an der Kinokasse des Cinedom.

www.cinedom.de

Mit 16 Jahren zog Toni Kroos, geboren in Greifswald, von zu Hause aus, um in der Akademie von Bayern München den Sprung in den Profi-Fußball zu versuchen. „Ich wusste, er kommt nicht wieder“, sagt seine Mutter im Film. Sein Vater Roland ist als Jugendtrainer der Entdecker des Ausnahmetalents gewesen, Toni Kroos bilanziert, dass dabei „auf der Papa-Sohn-Ebene etwas auf der Strecke geblieben“ ist. Seine Frau Jessica spricht von einer „emotionalen Mauer“, die Kroos um sich errichtet habe, er selbst konstatiert, „viel Glück“ gehabt zu haben, „in einer Welt, die nicht normal ist“. Hoesch und sein Film-Team durften im Garten von Toni Kross filmen, ebenso waren sie bei der Vertragsverlängerung mit Real Madrid dabei, sie saßen mit Kroos im Privatjet. Der Film ist ein Blick hinter die glamouröse Kulisse des Weltfußballs.

Mehr als eine Million Euro hat die Produktion des Films laut Broadview gekostet. „Die Dramaturgie hat sich während der Dreharbeiten ergeben. Sportgeschichten sind moderne Heldenmärchen, dieses Mal wollten wir unbedingt einen Fußballer begleiten“, sagt Hoesch. Kroos selbst habe dem Filmteam viele Türen geöffnet. Zinedine Zidane kommt ebenso zu Wort wie der Präsident von Real Madrid, die Trainer Jupp Heynckes, Pep Guardiola würdigen das ruhige Spiel von Kroos, sein Mitspieler Casemiro stellt fest, das Spiel von Real, der Traumfabrik des Fußballs, richte sich nach dem Rhythmus von Toni Kroos. Bei den Bayern war er als Querpass-Toni verschrien und galt als einer der Sündenböcke für das verlorenen „Finale dahoam“ gegen den FC Chelsea im Sommer 2012.

Robbie Williams mit dabei

Auch Pop-Star Robbie Williams taucht als glühender Kroos-Fan in dem Film auf. „Nachdem Toni uns angekündigt hatte, lud Robbie uns in sein Haus in London ein, wenige Tage nach einem umjubelten Comebackkonzert mit Take That“, erinnert sich Hoesch. „Es gab viele solcher Toni-Kroos-Momente bei den Dreharbeiten“, sagt er. Ein Kölner Film-Schauplatz ist unter anderem die Gala der Toni-Kroos-Stiftung im Palladium, wo der Fußballer Freunde und Partner empfing und für seine sozialen Projekte warb. Kinostart des Dokumentarfilms ist am 4. Juli.