Betäubungsmittel im Darknet verkauft?Razzia in Apotheke am Kölner Ebertplatz

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Das Logo an der Tür einer Apotheke. (Symbolbild)

Das Logo an der Tür einer Apotheke. (Symbolbild)

Am Mittwochmorgen durchsuchten mehr als 50 Beamte drei Privatwohnungen, die Apotheke am Ebertplatz, eine Arztpraxis in Nippes sowie zwei Privatobjekte in Niedersachsen.

Dieser Besuch galt nicht der Gesundheit: Ermittler der Kölner Polizei durchsuchten am Mittwochmorgen eine Apotheke am Ebertplatz. Der Apotheker steht im Verdacht in den vergangenen Jahren im großem Stil illegal Betäubungsmittel im Darknet und im normalen Internet verkauft zu haben. Dies teilte die Kölner Staatsanwaltschaft mit.

Der Apotheker gilt in dem Großverfahren als Beschuldigter, teilte Staatsanwalt Dr. Christoph Hebbecker mit. Doch nicht nur er, auch weiteren Personen wird vorgeworfen, Rauschmittel im Internet angeboten zu haben. Die Staatsanwaltschaft spricht von einer Tätergruppierung.

Am Mittwochmorgen durchsuchten mehr als 50 Beamte drei Privatwohnungen, die Apotheke am Ebertplatz, eine Arztpraxis in Nippes sowie zwei Privatobjekte in Niedersachsen. Hintergrund der Razzia: Die bei der Staatsanwaltschaft Köln angesiedelte Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen (ZAC NRW) führt ein Ermittlungsverfahren gegen vier deutsche Beschuldigte im Alter zwischen 35 und 62 Jahren wegen des Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge, dazu gehören der Kölner Apotheker und der Arzt.

Im großen Umfang im Darknet gehandelt

Die Beschuldigten sind verdächtig seit mindestens 2017 über diverse Verkaufsplattformen im Darknet und im freien Internet Arznei-, Doping- und Betäubungsmittel in großem Umfang verkauft zu haben. Die Waren sollen dabei auf dem Postweg an die Käufer versandt und zuvor in Kryptowährung bezahlt worden sein. Ein Beschuldigter soll vor den Haftrichter.

„Die Apotheke am Ebertplatz ist während unserer Durchsuchung geschlossen gewesen“,
Staatsanwalt Dr. Hebbecker

Durch die illegalen Handelsaktivitäten sollen die Beschuldigten mindestens 1,6 Millionen Euro vereinnahmt haben. Viele Arzneimittel seien ohne Rezept verkauft worden. Für die illegalen Aktionen sei ein eigener Webshop gegründet worden. Dort seien die Waren angeboten worden. Wie der Arzt und der Apotheker bei den mutmaßlich kriminellen Machenschaften zueinander gefunden haben, teilten die Ermittlungsbehörden nicht mit. „Die Apotheke am Ebertplatz ist während unserer Durchsuchung geschlossen gewesen“, sagte Staatsanwalt Dr. Hebbecker der Rundschau. Ob danach wieder Kunden bedient worden sind und die Apotheke wieder normal öffnete, sei nicht bekannt.

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