Bei dem Sommerkonzert, auf dem langjährige Fööss-Fans zusammenkommen, gab es einen noch unveröffentlichten Song mit Hitpotenzial zu hören.
Tradition im TanzbrunnenKonzert der Bläck Fööss begeistert mit gefeiertem Gastauftritt von „Druckluft“

Im kommenden Jahr feiern die Bläck Fööss ihr 50. Sommerkonzert im Tanzbrunnen.
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„Wir sind die Bläck Fööss“, ruft Sänger Mirko Bäumer am Samstagabend den rund 3000 Fans im Tanzbrunnen zu. Dabei wäre das gar nicht nötig gewesen. Denn alle gehören seit Jahren oder Jahrzehnten zur eingeschworenen Fan-Gemeinde der Band. Peter ist zum vierten Mal dabei, es gefällt ihm gut, auch wenn er noch nicht wie früher die Fööss an ihren Stimmen auseinanderhalten kann. Er gehört zu den Freunden und Förderern des kölnischen Brauchtums, bei denen sich die Band für ihre Verdienste um die Schull- un Veedelszöch bedanken möchte.
Die alten Fööss-Hits werden mitgesungen, bejubelt. Die neuen mit Applaus bedacht: „Freiheit und Demokratie“ zeigt Haltung, gefolgt vom „Stammbaum“, andächtig mitgesungen. Und dann wird gerechnet: Zunächst 7x7. Es ist das 49. Sommerkonzert der Bläck Fööss im Tanzbrunnen. 37 Lieder in drei Stunden nonstop – ein Marathon-Programm. Zum 77. Geburtstag des FC besingt die Band den 12. Mann: die Zuschauer, so wichtig im Fußball, aber auch für die Musiker. Zum 777. erhält auch der Kölner Dom ein neues Lied: „3x7“.
„Sie sind fleißig“, lobt Bömmel Lückerath, Urgestein der Bläck Fööss. Es fehlt „ein dicker Hit. Aber den kann man nicht erzwingen. … Klar: Man wird gemessen an den Hits.“ In seinen 50 Jahren habe die Band auch viele Jahre erlebt, „wo wir keinen Hit hatten. Das ist normal.“ Die Gründerväter Lückerath und Erry Stoklosa sind genau 55 Jahre nach der Gründung der Bläck Fööss nicht mal mehr für ein Lied auf der Bühne, sondern Ehren-Gäste.
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Konzert in Köln: Druckluft spielt unveröffentlichten Song „Karnevalsmaus“
Gast auf der Bühne der Fööss ist dagegen die ehemalige Schülerband Druckluft aus Bonn. Geplant sind zwei Lieder, aber die noch nicht offiziell veröffentlichte „Karnevalsmaus“ hat Hitpotential. Im Nu haben die Zuschauer Text, Choreografie und Musik drauf, fordern immer weitere Zugaben. Sogar zum Finale darf die Maus noch mal raus.
Traditionell begleitet werden die Fööss auch von dem vielstimmigen Fan-Chor, mal laut wie bei „Oh, oh Katrin, ich han mich verlore“ oder „üvverall nur kölsche Tön“. Dann wieder mit Inbrunst „Du bes uns Stadt und du bes einfach schön.“ Umjubelt werden das Schlagzeug-Duell der beiden Drummer von Bläck Fööss und Druckluft: Alex Vesper und Philipp Monschau und die Gitarren-Soli von Christoph „Raudi“ Ganderath.
Auch an diesem Sommerabend sind die meisten nicht zum ersten Mal da und singen sich mit „bye bye, bis zum nächsten Mal“ warm. 2026 ist der 50. Auftritt der Bläck Fööss im Tanzbrunnen geplant. Besonders glücklich ist Zuschauerin Herlinde. In den 70er Jahren wollte sie nur einmal die Band live erleben. „Die sollten ja nach Mülheim kommen und dann waren sie doch nicht da.“ Heute – die alte Dame strahlt über das ganze Gesicht – war es dann endlich soweit.
Zu guter Letzt hält man im Tanzbrunnen fest zusammen, steht Ärm in Ärm in langen Reihen und bewegt sich langsam zu der Hymne, die zu den beliebtesten Hits der Bläck Fööss gehört und auch für das traditionelle Sommerkonzert gilt: „He hält man zesamme, ejal wat och passeet.“