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PremiereDiese Artisten begeistern beim Kölner Weihnachtscircus

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Weihnachtscircus

Spektakel aus Fernost: Die Truppe Zunay belebt eine alte chinesische Zirkuskunst wieder. 

Zu der Premiere kamen auch prominente Gäste.

Wenn Katja und Ilja Smitt ihr Programm für die Show des „Kölner Weihnachtscircus“ planen, besteht der Anspruch, nicht nur einzelne Nummern mit hochkarätigen internationalen Artisten aneinanderzureihen, sondern ein sorgfältig komponiertes Gesamtkunstwerk zu schaffen. Das ist ihnen auch bei der Jubiläumsausgabe, die am Samstagabend ihre umjubelte Galapremiere feierte, gelungen.

Mit reichlich Tempo, sorgfältig choreografierten Ballettszenen und teils extra für die Show komponierter Musik erlebten die Zuschauer im Zelt an der Zoobrücke zwei höchst unterhaltsame und kurzweilige Stunden, in denen gestaunt, geträumt und ausgiebig gelacht werden konnte. Für Letzteres sorgte vor allem der aus Neuseeland stammende Clown Fraser Hooper, wenn er sich zum Beispiel mit seinem überdimensionierten Rucksack durchs Publikum arbeitet, um schließlich seinen Weg mitten in die Manege zu finden.

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Wer dressiert hier wen? Leonid Beljakov studiert zu kölschen Tönen Nummern mit seinen Hunden ein.

Auch die ferngesteuerte Stunt-Ente sorgte für zahlreiche Lacher, so wenn sie den als Entenküken verkleideten Kindern aus dem Publikum den Weg ins Wasser weist. Dabei wird man auch schnell mal selbst zum Fisch oder bekommt es mit einer riesigen Weltkugel zu tun, die mitten durch die Zirkusränge rollt. Und wenn Fraser sich dann auch noch zum ungleichen Boxkampf aufmacht, bei dem er aus Zuschauern einen Boxring formt und sich einen ziemlich großen Gegner aus dem Publikum aussucht, gegen den er passende XXL-Boxhandschuhe für sich auswählt, kann er sich des Jubels aus seinen Fankurven sicher sein.

Humorvoll arbeitet auch Konstantin Muraviev aus Russland als „The Fat Man“ mit seinem Rhönrad. Scheinbar unbeholfen sucht der kugelrunde Mann den Weg zu seiner Traumfigur. Dabei stößt er auf das große Sportgerät, das er in kürzester Zeit beherrscht. Seinen Weg zum artistisch veranlagten Clown fand der mit vielen Zirkuspreisen ausgezeichnete Russe nach einem schweren Unfall als Sportakrobat.

Eine etwas andere Art der Tierdressur beherrscht auch Leonid Beljakov, wenn er mit seinem vierbeinigen Kollegen zu kölschen Tönen in der Manege neue Nummern einstudiert. Allerdings ist zumindest der Hund davon nicht wirklich begeistert und am Ende fragt sich der Zuschauer, wer denn hier wen unterm Zirkuszelt dressiert.

Zu den Highlights der diesjährigen Show zählen die Gäste aus China. Bei der Truppe Zunay wird zunächst eine alte chinesische Zirkuskunst wiederbelebt, bei der die Artisten scheinbar mühelos mit schweren Porzellan-Töpfen jonglieren, um sich später bei den „Ikarischen Spielen“ mit Katapulten hoch in die Luft wirbeln zu lassen. Das erste Mal überhaupt außerhalb China zu sehen ist das Duo Butterfly, das anmutigen Tanz und Akrobatik auf höchsten Niveau scheinbar mühelos miteinander vereint.

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Erstmals in Köln zu sehen ist die Truppe Yakubovskii mit sechs Artisten um den früheren Olympiasieger Anton Yakubovskii

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Hochdekorierte Antipoden-Stars sind die aus Minsk stammenden Zwillinge Marina und Svetlana Tsodikovi. Als Cyrstal Sisters haben die beiden 47-jährigen Akrobatinnen mit ihrer biegsamen Körperbeherrschung und der Jonglage mit wirbelnden Tüchern schon beim Cirque du Soleil und beim Circus Roncalli ihr Publikum begeistert. Das gelingt ihnen auch jetzt beim Weihnachtscircus mit ihren mit mehr als 4000 Kristallen besetzten Kostümen vortrefflich.

Erstmals in Köln zu sehen ist die Truppe Yakubovskii mit sechs Artisten um den früheren Olympiasieger Anton Yakubovskii. Am Doppeltrampolin präsentieren sich die Springer fantasievoll in farbig leuchtenden Ganzkörperkostümen inklusive Leuchthelmen. Über reichlich Power verfügen auch Anton Monastyrsky mit seinen Hula-Hoop-Ringen und Chu Chuan-Ho als weltweit erfolgreicher Diablo-Künstler. Dazu kommt das Duo Daylight, das mit seiner Luftakrobatik scheinbar die Schwerkraft beim Tanzen aufhebt.

Unter den Premierengästen waren am Samstagabend auch zahlreiche Prominente wie die Schauspielerinnen Janine Kunze, Sabine Postel und Marianne Rogée, die Moderatoren Biggi Lechtermann, André Gatzke und Sven Lorig, die früheren Leistungssportler Britta Heidemann und Ulrike Nasse-Meyfahrt, Comedian Guido Cantz sowie Domdechant Robert Kleine.

Service

Der „Kölner Weihnachtscircus“ gastiert noch bis zum 4. Januar im Palastzelt auf dem Messeparkplatz an der Zoobrücke. Karten gibt es ab 19,50 Euro unter:

www.koelner-weihnachtszirkus.de