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Projekt startet endlichDomsockel wird ab Januar neu gestaltet

3 min
Baucontainer stehen vor dem Kölner Dom.

Auf der Trankgasse am Kölner Dom stehen seit kurzem Baucontainer für die Sanierung der Domgarage.

Ab Januar 2026 beginnen die Arbeiten am neuen Domsockel, während gleichzeitig die Domgarage saniert wird. Baucontainer prägen bereits jetzt das Bild - auch während des Weihnachtsmarkts.

Das Umfeld des Kölner Doms müsse beruhigt werden, hat Kölns designierter Oberbürgermeister Torsten Burmester vor zwei Wochen gegenüber der Rundschau betont. Diese Ankündigung in die Tat umzusetzen, dürfte eine Herausforderung werden. Denn seit geraumer Zeit läuft die Entwicklung eher in die umgekehrte Richtung. Rings um den Dom fallen überall Baucontainer, Bauzäune und Warnbaken ins Auge. Während sich am Roncalliplatz die Dauerbaustelle Dom-Hotel langsam der Vollendung nähert, die Sanierung des Römisch-Germanischen Museums seit Jahren vor sich hindümpelt und die Bauarbeiten am Goldschmied Carré im April wieder aufgenommen wurden, geht es jetzt an der Nordseite der Kathedrale los.

Domsockel: Geplanter Baustart im Januar 2026

Wie die Rundschau erfuhr, soll im Januar 2026 die seit Jahren geplante Umgestaltung der nördlichen Dom-Umgebung beginnen. Die Stadt hatte das auf 6,7 Millionen Euro veranschlagte Projekt schon im Jahr 2022 ausgeschrieben, den Baubeginn aber wegen der Fußball-EM im Sommer 2024 auf die Zeit unmittelbar nach dem Turnier verschoben. Doch daraus wurde nichts.

Nun starten die Arbeiten rund eineinhalb Jahre später. Dafür wird die Trankgasse am Fuße des Doms als Fläche für die Baustelleneinrichtung benötigt. Doch Baucontainer, Zäune und Absperrungen stehen dort schon jetzt. Sie wurden vor wenigen Tagen für die Sanierung der Domgarage aufgestellt.

So soll der nördliche Domsockel nach der Neugestaltung aussehen.

So soll der nördliche Domsockel nach der Neugestaltung aussehen.

Sanierung der maroden Tiefgarage am Kölner Dom

Wie berichtet, ist die Tiefgarage so marode, dass die Stadt zeitweise Teile der Domplatte mit Warnbaken absperrte und einzelne Betonsäulen zusätzlich mit hydraulischen Stahlstützen sicherte. Gestern Mittag waren in der Garage nur vereinzelt Arbeiter am Werk. Nach Angaben einer Stadtsprecherin soll die Betonsanierung der Rundstützen dort „im zweiten Quartal 2026“ abgeschlossen werden, also zwischen April und Juni. Die Baustelleneinrichtungsfläche der Tiefgaragenbaumaßnahme bleibe aber nur bis Ende Dezember 2025 an der Trankgasse. „Die beteiligten Fachämter suchen schon nach einer Alternativfläche für 2026 – denn im Januar 2026 wird auf der Fläche an der Trankgasse die Baustelleneinrichtung für den neuen Domsockel erfolgen. Derzeit ist davon auszugehen, dass die Arbeiten am Domsockel im Januar 2026 beginnen können“, so die Sprecherin.

Ein Arbeiter arbeitet in der Nordhalle der Domtiefgarage.

Ein Arbeiter arbeitet in der Nordhalle der Domtiefgarage.

Köln: Auswirkungen auf den Weihnachtsmarkt

Im Klartext: Vor dem Weltkulturerbe Kölner Dom werden bis Ende des Jahres und damit auch während der gesamten Dauer des Weihnachtsmarkts am Dom, der rund fünf Millionen Besucher anzieht, Baucontainer stehen. Zum Jahresende werden diese Container dann an einen noch nicht bekannten Ort in Domnähe verlagert, um Platz für andere Baucontainer zu machen.

„Das ist kein schöner Anblick“, kritisiert Georg Plesser, Geschäftsführer des Luxushotels Excelsior Ernst, das sich direkt gegenüber der Baustelle befindet. Das Domumfeld sehe seit Jahren aus „wie Kraut und Rüben“. Für Gäste aus Deutschland und aller Welt gebe die Stadt hier eine schlechte Visitenkarte ab. „Das Domumfeld muss in Ordnung gebracht werden“, fordert der Hotelier.

Herausforderungen für Hotelgäste

Die Stadt habe ihn zwar über die Sanierung der Domgarage informiert, aber nicht darüber, dass nun für lange Zeit Container vor dem Dom stehen werden, so Plesser. Die Bauarbeiten in der Tiefgarage bekommen auch die Hotelgäste zu spüren. „Früher dauerte es nur wenige Minuten, das Auto eines Gastes aus der Tiefgarage zu holen. Jetzt, wo die obere Ausfahrt an der Trankgasse gesperrt ist und alle die Ein- und Ausfahrt am Kurt-Hackenberg-Platz nutzen müssen, brauchen unsere Wagenmeister bei Stau teils mehr als 30 Minuten, um einen Wagen am Hotel vorzufahren“, erläutert Plesser. Er fürchtet, dass dieses Problem nach der Sanierung fortbestehen könnte. Denn die Stadt habe schon angedeutet, dass die obere Ausfahrt möglicherweise nicht mehr für Autos geöffnet werde, wenn in der Nordhalle der Tiefgarage ein Fahrradparkhaus eingerichtet werde. Das hatten die Grünen in der Bezirksvertretung Innenstadt bereits 2021 gefordert.

Die Arbeiten am neuen Domsockel sollen rund zwei Jahre dauern. Damit ist klar: Die Nordseite der Kathedrale wird bis Ende 2027 eine Baustelle bleiben. Oder möglicherweise auch länger.