Dass die Bundespolizei endlich eine neue Heimat benötigt, zeigt ein kleines Detail an der Containerwache am Breslauer Platz. Die Klingel am Eingang ist stark beschädigt, wenn nicht sogar komplett zerstört. Einem Beamten wurde am Montagmittag beim Eingang in das Provisorium die Tür von innen geöffnet.

An der neuen Wache im Hauptbahnhof funktioniert der Eingang. Mit einer Chipkarte gelang einem Mitarbeiter am Montag der Einlass. Was manche ältere Führungskräfte nicht mehr richtig glaubten. Sie erleben doch noch die Eröffnung der neuen Bundespolizeiwache am größten Bahnhof in Nordrhein-Westfalen mit.

Beginn des Dienstes in der modernen Wache

Ab Dienstag nimmt die Wache ihren Dienst auf und ist für die Bürger neue Anlaufstelle im Hauptbahnhof: „Mit Schichtbeginn 22 Uhr ist die Bundespolizei für die Bürgerinnen und Bürger in der B-Passage unterhalb Bahnsteig 1 ansprechbar. Das bisherige Provisorium, die Containerwache auf dem Breslauer Platz, wird in den nächsten Tagen an die Deutsche Bahn AG übergeben und in der Folge abgebaut“, teilte eine Sprecherin der Bundespolizei mit. Wann genau die Container vom Breslauer Platz verschwinden, wurde nicht mitgeteilt. Für Freunde des ästhetischen Empfindens wird der Abbau der Container gewiss ein schöner Tag werden. Der ohnehin nicht durch Schönheit glänzende Hinterausgang des Hauptbahnhofes könnte durch den Wegfall des Provisoriums nur gewinnen.

Lange Geschichte der provisorischen Containerwache

Seit dem Jahr 2017 lebt die Bundespolizei mehr oder weniger in einem Provisorium. Am Anfang der großen Umzugsgeschichte stand ein Betrunkener (30), der im Mai 2017 in der Wache am Hauptbahnhof einen Sprinkler aus der Wand riss. Die Wache war unbrauchbar und schon seit längerer Zeit ohnehin zu klein. Es kamen vier Container als Ersatz auf den Bahnhofsvorplatz. Im Sommer 2018 entstand dann die Idee einer großen Containerwache auf dem Breslauer Platz. Sie sollte als Zwischenlösung dienen, bis die Buchhandlung Ludwig zur Wache umgebaut ist. Im November 2019 wurde dann eine Containerwache auf dem Breslauer Platz aufgestellt, von Städteplanern und Architekten als Schandfleck betitelt. Im November 2022 schloss schließlich die Buchhandlung Ludwig und zog in andere Räume im Bahnhof. Drei Jahre später stehen die Zeichen nun auf Start für die neue Heimat der Beamten. Zuvor gab es mehrfach Probleme: Lieferschwierigkeiten von Baumaterialien und in Einzelfällen auch falsch verlegte Materialien in der Wache, verzögerten die Eröffnung. Dann gab es Probleme mit der Sprinkleranlage. Zuletzt gab es offene Fragen beim Thema Brandschutz. Doch nun sind die Probleme vom Tisch und die neue Heimat der Bundespolizei ist fertig. Der 30-jährige Randalierer wurde schließlich wegen Notrufmissbrauchs und Sachbeschädigung zu einer Geldstrafe von 1250 Euro verurteilt.

Zufriedenheit über neue Räumlichkeiten

„Mit den neuen Räumlichkeiten verfügen wir nun über eine moderne und auch für die Bürgerinnen und Bürger ansprechende Polizeiwache. Ich bin froh, dass die Zeit der provisorischen Containerwache ein Ende hat“, sagte am Montag der Chef der Kölner Bundespolizei, Udo Peltzer.