Demo in Köln lief aus dem RuderPolizistin in der Südstadt mit Stock geschlagen

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Bei der Auseinandersetzung erlitten Einsatzkräfte der Polizei Verletzungen.

Bei der Auseinandersetzung erlitten Einsatzkräfte der Polizei Verletzungen.

Nach einem Urteil gegen die Linksextremistin Lina E. kam es zur Demonstration in der Südstadt.

Eine Solidaritätsdemo gegen die verurteilte Linksextremistin Lina E. ist am Mittwochabend in der Südstadt aus dem Ruder gelaufen. Auf der Severinstraße gab es massive Rangeleien mit Polizisten und teilweise vermummten Demonstranten. Auf Twitter-Videos ist zu sehen, wie zum Beispiel eine Beamtin nach einem Angriff mit einem schmerzverzerrten Gesicht zurückzuckte. Insgesamt gab es zwei verletzte Einsatzkräfte.

Böller auf Beamte geworfen

Eine Beamtin erhielt einen Schlag auf den Kopf. Aus der Gruppe der Demonstranten sei die Polizistin mit einem Stock auf den Kopf geschlagen worden. Die Frau kam ins Krankenhaus und konnte später nach ärztlicher Versorgung das Hospital wieder verlassen.   Auch ein Beamter erlitt  eine Verletzung.

Die Demonstration sei unangemeldet auf der Severinstraße in Südstadt gegen 18.30 U hr gestartet, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag. Nach weiteren Angaben der Polizei hätten die Beamten daraufhin versucht, ein Kooperationsgespräch über den Ablauf der Veranstaltung mit den Teilnehmenden zu führen. „Dieses Gespräch verlief wenig kooperativ“, betonte eine Polizeisprecher.

Teilnehmer erwartet Anzeige

Woraufhin sich Teilnehmer vermummt und mit Pyrotechnik geworfen hätten. Außerdem seien Böller gezielt auf die Einsatzkräfte geworfen worden. Anschließend sei die Polizeikette durchbrochen worden. Eine Gruppe sei durch das Veedel zur Ulrichgasse gelaufen. Dort konnten die Beamten 16 Demonstrierende antreffen und ihre Personalien aufnehmen. Die Teilnehmer der Demonstration erwartet laut Polizei eine Anzeige wegen Landfriedensbruch. Zusätzlich seien Anzeigen wegen Körperverletzung geschrieben worden.

Am Mittwochvormittag hatte das Oberlandesgericht Dresden die Linksextremistin Lina E. wegen mehrerer Angriffe auf Rechtsextreme zu fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Für ihre drei Mitangeklagten verhängte die Staatsschutzkammer Freiheitsstrafen zwischen zwei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und drei Monaten.

Aktivisten, die sich mit der Linksextremistin Lina E. solidarisieren, planen Kundgebungen für den „Tag X“. Dieser soll am kommenden Samstag, 3. Juni, stattfinden. Es soll bundesweite Kundgebungen geben, um gegen das Urteil zu protestieren. Bereits am Mittwochabend hatte es in mehreren deutschen Städten teilweise gewalttätige Protestaktionen gegeben.

Gewerkschaft sieht Beamte in Gefahr

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht die Polizeibeamten nach der Verurteilung von Lina E. wegen linksextremistischer Gewalttaten besonders gefordert und bedroht. „Linksextremisten üben Rache und bereiten sich auf noch mehr Gewalt vor“, sagte der GdP-Bundesvorsitzende Jochen Kopelke am Donnerstag. Er fügte hinzu: „Wir Polizisten müssen deren Versammlungen schützen. Diese Arbeitsrealität ist bitter.“ Die Kölner Polizei ist am Samstag in Alarmbereitschaft. Eine Demo ist bisher nicht angemeldet.

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