Angreifer geben aufKölner Polizei hat Elektro-Pistolen bereits 270 Mal eingesetzt

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Ein Polizist zückt seine Elektro-Pistole.

Achtung Stromstoß: Die Polizisten haben auch Elektro-Pistolen im Einsatz.

Nur bei 60 Einsätzen musste tatsächlich geschossen werden. Für die Kölner Polizei sind die Taser ein Erfolg.

Die Einsätze der Elektro-Pistolen sind umstritten – doch für die Kölner Polizei hat sich die Benutzung der Taser bewährt. Seit einem Jahr führen Polizisten die Elektro-Impulsgeräte mit sich und das Ergebnis ist: In 80 Prozent der Fälle reichte es, dem Täter das Gerät zu zeigen – dann zog sich der Angreifer zurück.

Eingesetzt werden soll der Taser allgemein vor allem bei Randalierenden oder Bedrohungen ohne Waffen. Bei Messerangriffen sollen die Einsatzkräfte weiter mit der Schusswaffe reagieren. In einer ersten Bilanz teilte die Kölner Polizei mit, dass die Taser bisher 270 Mal eingesetzt wurden. In insgesamt 210 Fällen habe das Androhen schon ausgereicht, um die Situation zu beruhigen, sagte Polizeisprecher Philipp Hüwe. In 60 Fällen ist die Elektro-Pistole tatsächlich eingesetzt worden. Dabei hätten 30 Personen leichte Hautverletzungen erlitten. In zwei Fällen seien die getroffenen Menschen gestürzt.

„Die Rückmeldung von den Kollegen im Einsatz ist durchweg positiv“
Polizeisprecher Philipp Hüwe

„Die Rückmeldung von den Kollegen im Einsatz ist durchweg positiv“, ergänzt Hüwe. Es sei das Ziel, eine Eskalation zu verhindern, das sei zu ganz überwiegendem Maße gelungen. „Wir wollen erreichen, dass der Angreifer aufgibt, wenn die Polizisten den Taser zeigen. Das ist uns oft gelungen“, betonte der Polizeisprecher. Mittlerweile sind auf allen Wachen Taser vorrätig. Die Geräte ähneln einer Pistole. Mit einem Lichtblitz und einem akustischen Signal wird sein Einsatz zunächst Personen angedroht, die einen Beamten oder andere Menschen attackieren.

Köln: Polizei setzt Taser zur De-Eskaliation ein

Hilft das nicht, folgt der Elektroimpuls. Dadurch wird der Angreifer handlungsunfähig gemacht und bekommt einen kleinen Stromstoß. Anvisiert werden die Bauchgegend, Oberschenkel oder Rippenbogen. Der Strom wirkt sich vor allem auf die Muskeln aus. Eingesetzt wurden die Pistolen beispielsweise bei einem Randalierer im Klinikum Merheim. Im Krankenhaus hatte sich die Beamten für den Taser, statt Pfefferspray entschlossen, weil sonst Umstehende verletzt werden könnten.

Auch am Neumarkt wurde die Pistole schon eingesetzt. Ein 44-Jähriger hatte sich eine Auseinandersetzung mit einem weiteren Mann geliefert. Der Streit unter Drogenkonsumenten führte soweit, dass der Angreifer ein Messer zückte. In diesem Fall vom April 2022 mussten die Polizisten zwei Mal die Elektro-Pistole einsetzen, bis der Mann aufgab.

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