Nachfolger für Dompropst in SichtPrälat Radermacher scheint Wunschkandidat zu sein

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Ein aussichtsreicher Kandidat: Prälat Radermacher.

  • Der amtierende, Dompropst Gerd Bachner muss sein Amt mit 75 Jahren niederlegen.
  • Prälat Hans-Josef Radermacher blickt auf einen umfangreichen Werdegang im Bistum zurück.
  • Und eine Eigenschaft lässt ich fast wie für diese Position geschaffen wirken.

Köln – Es ist eine Stelle zu besetzen, um die würden sich   in Köln wohl zahlreiche Menschen reißen. Ein neuer Hausherr für den Dom wird gesucht. Der amtierende, Dompropst Gerd Bachner muss sein Amt niederlegen. Am 23. April erreicht er mit seinem 75. Geburtstag die Altersgrenze. Doch es lohnt sich nicht wirklich, ein Bewerbungsschreiben aufzusetzen. Der Kreis der potenziellen Kandidaten ist denkbar klein. Zwar kann das Domkapitel  theoretisch  jeden Priester  des Bistums zum Dompropst wählen. Doch traditionell kommt er aus den Reihen der Domkapitulare. Und  langsam kristallisiert sich wohl ein aussichtsreicher Kandidat heraus: Prälat Hans-Josef Radermacher

Mit 75 Jahren muss Schluss sein. So hat es Dompropst Norbert Feldhoff, der Vorgänger Bachners, durchgesetzt.  Um die Geschicke des Kölner Wahrzeichens zu lenken, braucht es einen wachen Geist. Die  Altersgrenze soll dafür ein Regulator sein. Dass man aber auch noch mit 75 Jahren auf der Höhe der Zeit sein, dafür war   Feldhoff selbst beredtes Beispiel. Bachner beweist es bis heute mit historischen Neuerungen, die er für den Dom eingeführt hat. Erstmals in der Geschichte der Kathedrale gibt es weibliche Domschweizer. Eine Führung per Handy durch den Dom ist möglich.  Mehrsprachige Durchsagen laden Besucher  zur Teilnahme an den Gottesdiensten  ein – um nur  wenige Beispiele  zu nennen.  Sein Nachfolger findet also große Fußabdrücke vor.

Robert Kleine wäre auch eine gute Wahl gewesen

Einer, der sie gewiss ausfüllen würde, wäre Domkapitular Robert Kleine. Unter anderem als Stadtdechant bewegt er sich gewandt durch Stadtgesellschaft und Öffentlichkeit. Doch das ist gerade das Problem. Kleine ist mit Leib und Seele Stadtdechant. Mit ihm wäre zweifelsohne ein guter Dompropst gefunden, aber die Lücke, die er damit als Stadtdechanten hinterließe, wäre nur schwer zu füllen. So verhält es sich  auch mit Generalvikar Markus Hofmann, erst kürzlich eingesetzt durch Kardinal Woelki.

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Prälat Hans-Josef Radermacher blickt auf einen umfangreichen Werdegang im Bistum zurück: 1955 in Nettesheim geboren, 1983 Priesterweihe, Pfarrer in Kölns Nachbarstadt Brühl,   2000 wechselte er  ins Generalvikariat, wo er für Personal und Seelsorge zuständig war. Zurzeit ist er  Regens des Kölner Priesterseminars. 

Vor allem sein Alter überzeugt

Mit 65 Jahren hat Radermacher in der Sichtweise des Domkapitels ein optimales Alter. Gesetzt genug für so einen öffentlichkeitswirksame Aufgabe, und zugleich ist seine Amtszeit mit maximal noch zehn Jahren auch nicht über Gebühr lang. Es liegt in Tradition der katholischen Kirche, dass bei solchen Personalien Schweigen oberstes Gebot ist. Wird jedoch der Name Radermacher als potenzieller Dompropst fallen gelassen, ist de Reaktion ein wohlwollendes Lächeln.

Immer am ersten Dienstag eines Monats tagt das Domkapitel. Bachners offizielle Verabschiedung ist für den 26. April angesetzt. Der frühestmögliche Termin für die Nachfolgeregelung wäre der 7. April.

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