Kölner SchildergasseKippaträger angegriffen und beleidigt

Lesezeit 2 Minuten
(Symbolbild).

(Symbolbild).

Köln – Die Überwältigung eines Ladendiebs (27) hat am Freitagabend auf der Schildergasse in der Innenstadt den Angriff auf einen jungen Kippaträger (22) ausgelöst. Nun ermittelt der Staatsschutz von Polizei und Staatsanwaltschaft. Der Vorfall wird von den Behörden als „antisemitischer Übergriff“ gewertet. Bei den Angreifern handelt es sich laut Polizei um zwei Syrer, einer der Männer (25) soll dem Opfer mit der Faust ins Gesicht geschlagen und es mit Bezug auf den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern beleidigt haben, so die Ermittler.

Mit der Faust ins Gesicht geschlagen

Ein Ladendetektiv hatte am Freitagabend einen Dieb (27) festgehalten und Passanten um Hilfe gebeten. Einer der Helfer war ein junger Mann aus dem Irak, der eine Kippa auf dem Kopf trug und sich somit als Anhänger des jüdischen Glaubens zu erkennen gab. Der Einsatz des Mannes missfiel offenbar zwei Syrern, einer von ihnen soll laut Polizei sofort beleidigende Äußerungen von sich gegeben haben. Er wurde festgenommen.

Seinem Komplizen, der den Helfer mit einem Faustschlag attackierte, gelang zwar die Flucht, die Polizei konnte jedoch inzwischen seine Identität klären. Es soll sich um einen Syrer handeln, der in Bremen lebt. Nach ihm wird nun gefahndet und wegen Beleidigung und Volksverhetzung ermittelt.

Das könnte Sie auch interessieren:

Vor gut einem Jahr hatte der Angriff auf einen Juden (18) in einer Grünanlage am Kaiser-Wilhelm-Ring für Betroffenheit und Empörung gesorgt. Auch er hatte eine Kippa getragen und war von zwei Heranwachsenden (18,19) angegriffen und verletzt worden. Unter anderem hatte er einen Bruch des Jochbeins erlitten. Auf Videokameras konnten die beiden Verdächtigen identifiziert und später festgenommen werden. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, auch die Antisemitismusbeauftragte des Landes hatte sich besorgt geäußert. (tho)

Rundschau abonnieren