Kölnerin geehrt4-Jährigen aus Fühlinger See gezogen – So wurde Sophie Lebensretterin

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 Sophie Schwierske 

Köln/Hamburg – Die elfjährige Sophie Schwierske aus Köln ist zur Lebensretterin geworden und wird dafür heute in Hamburg geehrt. Im vergangenen Sommer hatte ein Vierjähriger mit seiner Familie den Sonntagnachmittag am Fühlinger See verbracht – ebenso wie die elf Jahre alte Sophie und ihre Mutter.

Der kleine Junge plantschte im Wasser des Sees – allein und ohne Schwimmhilfe. Sophie war ebenfalls im Wasser und beobachtete den Jungen. Aber sie merkte, dass etwas nicht stimmte: Er bewegte sich eigenartig und tauchte immer wieder kurz unter. Sophie näherte sich dem Jungen und sprach ihn an. Als sie keine Antwort erhielt, erkannte sie die lebensbedrohliche Situation.

Viele Menschen waren da und keiner hat das Ertrinken des Jungen bemerkt

Sie ging zu dem Kleinkind, zog es an Land – und rettete ihm damit das Leben. Rückblickend berichtet Sophie, dass der Junge zu diesem Zeitpunkt wohl bereits das Bewusstsein verloren hatte: „Er war eiskalt, und seine Haut fühlte sich an wie Gummi“, erzählt sie.

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Gemeinsam mit ihrer Mutter, die den Notarzt alarmierte und Erste Hilfe leistete, kümmerte sie sich um den Jungen. Ohne Sophies schnelle Reaktion hätte der Vorfall tragisch enden können. „Es waren so viele Leute an dem See, und kein Mensch hat gemerkt, dass da gerade jemand ertrinkt“, berichtet Sophie.

Exakt 30 Jahre vor diesem Tag ertrank Sophies Opa

Dank der jungen Heldin kam das Kind ganz ohne Schäden davon. Tragisch: An genau diesem Tag vor 30 Jahren ist Sophies Großvater ertrunken. Ein Grund mehr für das Mädchen, weiterhin aktiv und wachsam im Wasser und an Land zu bleiben.

Das Hamburger Unternehmen Beiersdorf (Nivea) und die DLRG zeichnen an diesem Donnerstagabend Lebensretter in verschiedenen Disziplinen aus. Auch Sophie, die später im Rettungsdienst arbeiten möchte, wird geehrt. Die Laudatio hält Profitänzerin Isabel Edvardsson. Die aus TV-Formaten bekannte Schwedin zeigte sich stark beeindruckt: „Ich war selbst nie in Not oder musste Erste Hilfe leisten, aber ich habe größten Respekt vor Menschen, die jemand anderen gerettet haben. Was Sophie getan hat, erfordert sehr viel Kraft und Mut.“

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Die Zahl der tödlichen Badeunfälle ist in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken. 2020 ertranken mindestens 378 Menschen und damit 9 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtet die DLRG. Durch die Pandemie und die damit einhergehende Schließung von Badeanstalten konnten allerdings weniger Menschen schwimmen lernen. Die Rettungsschwimmer*innen warnen, dass es in Zukunft immer mehr Nichtschwimmer*innen geben wird und somit das Risiko des Ertrinkens steigt. Umso wichtiger wird deshalb das Bewusstsein für Sicherheit im Wasser und an Land. „Diese Preisverleihung ist eine wunderbare Gelegenheit, positive Vorbilder für Zivilcourage und Einsatzbereitschaft öffentlich zu würdigen“, so DLRG-Präsidentin Ute Vogt. (mft

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