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KVB-Brand am EbertplatzAuf der Suche nach der Brandursache

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Rußgeschwärzt war die Stadtbahn nach dem Brand.

Köln – Die Suche nach der Ursache für einen Brand an einer Stadtbahn der Linie 18 läuft auf Hochtouren. Am heutigen Montag wurde der Fehlerspeicher des Fahrzeugs ausgelesen. Für Dienstag hat sich die technische Aufsichtsbehörde, die Bezirksregierung Düsseldorf, bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) angekündigt.

„Die genaue Brandursache kennen wir noch nicht“, sagt KVB-Sprecher Matthias Pesch auf Anfrage der Rundschau. Er hält es aber durchaus für möglich, dass am Dienstag schon konkretere Aussagen dazu gemacht werden können, warum ein Feuer auf der Unterseite der Stadtbahn ausbrach.

Sechs Menschen kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus

Am frühen Samstagnachmittag war dem Fahrer eine Rauchentwicklung aufgefallen. Er steuerte die Bahn noch in die Haltestelle Ebertplatz. Das Fahrzeug und die Haltestelle musten evakuiert werden. Es kam zu weiträumigen Sperrungen und zahlreichen Fahrtausfällen. Da der Rauch durch den Tunnel abzog, mussten weitere Haltestellen geräumt und gesperrt werden.

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Notbremsung

Eine direkte Bremsung bei „gezogener“ Notbremse in einer Stadtbahn erfolgt nur, wenn das Fahrzeug erst vor acht Sekunden abgefahren ist. So sehen es die Richtlinien vor. Dabei wird davon ausgegangen, dass die Fahrgäste unmittelbar den Bahnsteig erreichen können.

Nach acht Sekunden steuert der Fahrer die nächste Haltestelle an. Bleibt die Bahn mitten im Tunnel stehen, werden die Fahrgäste zur nächsten Haltestelle gelotst. Ist die mehr als 300 Meter entfernt, geht es zum nächsten Notausstieg. (ngo)

Sechs Menschen kamen mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus. Drei von ihnen waren Mitarbeiter der KVB, der Fahrer des brennenden Fahrzeugs, eine Fahrerin auf dem Weg zum Dienstantritt und ein technischer Mitarbeiter. Laut Pesch konnten alle drei das Krankenhaus wieder verlassen. Über den Zustand der drei verletzten Fahrgäste hat die KVB keine Kenntnis.

Bahn kann wohl wieder instandgesetzt werden

Der Verkehrsbetrieb verspricht sich vor allem von den Aufzeichnungen des Fehlerspeichers genauere Erkenntnisse. „Das Verfahren ist vergleichbar mit dem Auslesen der Fahrzeugdaten aus einem Pkw“, sagt Pesch.

Die durch den Brand beschädigte Bahn steht zurzeit in der Hauptwerkstatt der KVB in Weidenpesch. Bilder, die unmittelbar nach dem Brand gemacht wurden, zeigen das Fahrzeug rußgeschwärzt.

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„Wir gehen davon aus, dass die Stadtbahn wieder instandgesetzt werden kann“, sagt der KVB-Sprecher. Eine grobe Kostenschätzung für die Instandsetzungsarbeiten beliefe sich auf rund eine halbe Million Euro.

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