Sie wissen, wie sie ihr Publikum verzaubern: Die Ehrlich Brothers wurden in der Lanxess-Arena gefeiert.
Magische MomenteSo reagierte das Kölner Publikum auf die Ehrlich Brothers
Wie machen die das bloß? Das werden sich die Menschen in der vollen Lanxess-Arena am Samstag wieder und wieder gefragt haben. Vor den Augen Tausender können die Zauber-Brüder Andreas und Chris Ehrlich aus nichts als Funken und Rauch binnen Sekunden einen goldenen Sportwagen auf der Bühne erscheinen lassen. Und nicht nur das, scheinbar mühelos bringen sie das Auto zum Fliegen, es dreht wild Pirouetten in der Luft, dann steigt Chris auch noch ein und fliegt davon. Und wie bitte kann einer von ihnen in einen riesigen Revolver aus Plexiglas klettern und nach einem konfettigeladenen Schuss innerhalb von Sekunden auf der anderen Seite der Arena erscheinen? Oder wie können aus einem überdimensionierten, flachen iPad, das zwei Helfer in der Hand halten, nach und nach erst die zwei Zauberer und dann auch noch ein Motorrad erscheinen?
Da gehen einem schnell die Theorien aus
Es gehen einem schnell die Theorien aus, viele Münder stehen offen. Die beiden machen keinen Hehl daraus, dass es hier nicht um mystische Magie, sondern um sehr gut gemachte Illusionen geht. Um eine fette, unterhaltsame Show für Groß und Klein. Und die machen sie auf ihre eigene Weise. „Wir sind doch nicht die Ehrlich-Pinguine“, sagen sie am Anfang und verwandeln ihre Smokings innerhalb eines Lidschlags in passendere Outfits: Leder, Nieten, Armbänder – wie eine Mischung aus Schlager- und Rockstar sehen sie aus. Dabei sind sie sympathisch und publikumsnah, gehen etwa immer wieder durch die Reihen.
Die Stand-Up-mäßigen Überleitungen fallen manchmal allerdings etwas flach aus: „Wo sind denn die Frauen mit einem Mann hier? Mein Beileid.“ Und in manchen Momenten werden die Assistentinnen als Dekoration und leicht bekleidetes Lustobjekt inszeniert – über das Frauenbild, das den vielen kleinen Besuchern der Familienshow vermittelt wird, lässt sich streiten. Auch scheuen die beiden Magier des Marketings keine Gelegenheit, dem Publikum Dinge zum Kauf anzubieten: Nicht nur Tickets für die nächste Show, auch Zauberkästen, Sofakissen, Pailletten-T-Shirts, Regenschirme, und, und, und…
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Die Tricks sind spektakulär
Trotzdem, was Show und Illusionen angeht, liefern die beiden einfach ab. Die Tricks sind spektakulär und werden von einer eigenen Band und jeder Menge Glitzer, Nebel, Licht, Leinwand und Pyrotechnik auf höchstem Niveau in Szene gesetzt. Da stimmt alles, das ist großes Kino. Dazu kommen jede Menge coole, kleine Gadgets, vom Flammenwerfer über die Süßigkeitenkanone. Toll sind auch die kleinen Tricks, die auf der Leinwand vergrößert selbst in der Arena funktionieren. Berühmt ist, wie Chris einen Zehn-Euro-Schein eines Besuchers einfaltet und als Hunderter wieder auseinanderfaltet. Wenn Andreas ein Papiertuch ein paar Mal auf seiner offenen Hand auf- und abwirft und plötzlich einen Origami-Vogel erscheint, wirkt das doch ein bisschen magisch.
Und als sie den kleinen, verschüchterten Besucher Maximilian liebevoll auf der Bühne verzaubern und mit einer Wagenladung Süßigkeiten zurückschicken, ist das einfach zuckersüße Familienunterhaltung. Am Ende gibt es Standing Ovations.
Termine für die „Diamonds“-Tour in Köln sind der 11. und 12. Januar 2025. Tickets von 51 bis 150 Euro für Erwachsene und 34 bis 99 Euro für Kinder. Severin Rüger