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Missbrauchs-GutachenWoelki will rasche Konsequenzen

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Rainer Maria Woelki spricht bei der ökumenischen Andacht zum Beginn der Passionszeit.

Köln – Der Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki will nach der Vorlage des neuen Missbrauchsgutachtens Konsequenzen ziehen und gegebenenfalls Verantwortliche von ihren Aufgaben entbinden. Das sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft, die auf Youtube verbreitet wurde. Woelki bekräftigte dabei auch, dass er sich selbst „dem Ergebnis stellen“ werde.

In der unabhängigen Untersuchung des Kölner Juristen Björn Gercke, die am 18. März vorgestellt werden soll, würden die Verantwortlichkeiten „klar benannt“, so Woelki: „Dann wird auch sofort die Frage im Raum stehen, welche Konsequenzen gezogen werden.“ Er werde die im Gutachten genannten Personen, „wenn es nötig ist, vorläufig von ihren Aufgaben entbinden“, kündigte der Erzbischof an und fügte hinzu: „Sofern es mich betrifft, habe ich bereits erklärt, dass ich mich den Ergebnissen der Untersuchung stellen werde.“

Das erwarte er auch von anderen, erklärte Woelki. Vertuschung oder Mauschelei dürfe es nicht mehr geben. „Zu dieser Haltung stehe ich.“ Natürlich bekomme er auch viel Wut und Enttäuschung ab, sagte der Kardinal. Als Bischof und Christ sei er jedoch „zutiefst davon überzeugt, dass nur die Wahrheit uns befreien kann von den Schatten der Vergangenheit“. Er betonte: „Verantwortung und Konsequenz – das gehört grundlegend zur Buße dazu.“

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Gercke war mit einem Gutachten beauftragt worden, nachdem das Erzbistum entschieden hatte, ein Gutachten einer Münchner Kanzlei wegen rechtlicher Bedenken nicht zu veröffentlichen. (EB)