Neues Konzept für Kölner PlatzSo soll der Ebertplatz künftig bespielt werden

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Volksfest: Am 14. Juli 2018 schaltete die Stadt nach vielen Jahren den Brunnen wieder an. Der kritisierte Platz lebte danach wieder auf. 

Köln – Der Ebertplatz wird auch in den nächsten beiden Jahren unter anderem einen sprudelnden Brunnen sowie einen Biergarten und Open-Air-Aktionen haben. Denn das sogenannte Zwischennutzungskonzept der vergangenen drei Jahre soll für rund eine Millionen Euro fortgesetzt werden, wenn der Stadtrat am 5. Mai zustimmt, was als sehr wahrscheinlich gilt.

Die Stadtverwaltung hat nun ein entsprechendes Papier für die Beratung der politischen Gremien vorgelegt – zuvor hatte zuletzt der Bürgerverein Eigelstein sich beschwert, das noch kein neues Konzept vorliegt, das alte war im Sommer 2021 ausgelaufen. In einem Brief an die Ratspolitiker hieß es: „Die Zeit drängt mittlerweile sehr, wenn die vom Rat gewollte Zwischennutzung im Sommer weitergehen soll.“ Der Stadtrat hatte schon 2020 die Fortsetzung beschlossen, die Verwaltung hat sich tatsächlich viel Zeit gelassen.

Tödlicher Streit als Auslöser

Das Konzept zur Zwischennutzung hatte der Stadtrat 2018 nach einem tödlichen Streit im Jahr zuvor eingeführt, der Platz geriet danach bundesweit in die Schlagzeilen, seit Jahren lässt der Umbau auf sich warten, Dealer verkaufen dort Drogen.

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Der Platz verlotterte in all der Zeit vor sich hin, unter anderem, weil Rat und Verwaltung sechs Rolltreppen ab 2004 nicht mehr reparieren lassen wollten. Die Begründung: Der Umbau des Platzes die Reparatur hinfällig mache – doch der ist bis heute nicht passiert und dauert wohl noch viele Jahre bis möglicherweise 2030.

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Die Frage ist ja, ob der Platz komplett neugestaltet und auf Straßenniveau angehoben wird oder ob ein Teil des Platzes bestehen bleibt. Der frühere Stadtdirektor Stephan Keller (CDU) und Ex-Polizeichef Uwe Jacob wollten die dunkle Westpassage am liebsten zuschütten – doch der Rat entschied sich dagegen und wollte stattdessen versuchen, den Platz zu beleben.

Aktionen beleben den Platz

Bis es tatsächlich losgeht, sollten Zwischennutzer gemeinsam mit der Stadt den Platz verschönern und bespielen. Unter anderem läuft mittlerweile der seit Jahren kaputte Brunnen wieder, es gibt einen Biergarten sowie Kunst-Aktionen, im Winter können Besucher eine Eisbahn nutzen. Die Stadt urteilt: „Seither hat aufgrund der unterschiedlichen Maßnahmen ein positiver Wandel in der Nutzung und öffentlichen Wahrnehmung des Platzes stattgefunden.“

Von der gut eine Millionen Euro für die nächsten beiden Jahre sind 719 000 Euro vorgesehen, um den Platz zu bespielen. Dazu zählen künstlerische Interventionen und temporäre Gestaltung (200  000 Euro), die kulturelle Bespielung (120 000 Euro), der Brunnenbetrieb (84 000 Euro) sowie , Sauberkeit und Sicherheit/ technische Infrastruktur (130 000 Euro).

Verwaltung nur bei Bedarf eingebunden

Die weiteren knapp 300 000 Euro will die Stadt für ausgeben, um die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie die Moderation der verschiedenen Arbeitsgruppen und Projektarbeit zu finanzieren. Die Verwaltung schreibt: „Das soziokulturelle Programm und die gestalterischen Interventionen der Zwischennutzung sollen weitergeführt und durch das Platzmanagement betreut und koordiniert werden; die Verwaltung wird nur bei Bedarf eingebunden.“

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