Köln – Frauenpower bei der Kölner Polizei: Eine wichtige Position ist wieder mit einer weiblichen Führungskraft besetzt worden. Seit wenigen Tagen leitet Nathalie Paesler (34) die Polizeiinspektion 4, zu der unter anderem Agnesviertel, Nippes, aber auch „Problemviertel“ wie etwa Chorweiler gehören.
Die gebürtige Kölnerin ist zuständig für die Sicherheit von 217 000 Menschen – ihr „Revier“ ist 108 Quadratkilometer groß und umfasst 22 Stadtteile. Vor einigen Monaten ist bereits die zentrale Wache in Ehrenfeld in die Hände einer Frau gelegt worden. Mareike de Valck leitet die Inspektion 3 und bei ihr dreht sich im Moment vieles um das runde Leder und die Sicherheit rund um den Fußball.
Endlich unter Menschen
Die neue Chefin in Nippes ist Volljuristin, war zuletzt bei der Polizei in Siegen-Wittgenstein in leitender Position tätig und nun ging es in die große Stadt – und damit ist sie sehr zufrieden. Nathalie Paesler will raus zu den Menschen, ihnen helfen und Probleme lösen – und nicht im stillen Kämmerlein sitzen. Dies sei bei der Juristerei häufig so.
Nun ist sie nicht im stillen Kämmerlein sondern im quirligen Nippes. Ein Bezirksbeamter hat ihr bereits das Veedel gezeigt. Was sie derzeit in den wenigen Tagen auf der Wache schon schätzen gelernt hat, ist die große Teamfähigkeit und das Zusammenstehen.
Klare Meinung zu Chorweiler
Zu ihrem „Revier“ gehört auch Chorweiler und dazu hat die „Neue“ eine klare Meinung. Der Ruf dieses Veedels sei schlechter als die tatsächliche Lage. In diesem Stadtteil würden unterschiedliche Kulturen und Religionen friedlich nebeneinander leben.
Respekt hat die 34-Jährige vor dem großen Musikfestival „Summerjam“. Für die Sicherheit ist auch die Polizeiinspektion 4 verantwortlich. Zuständig ist Paesler auch für den Kölner Zoo. Dass dort einmal ein Raubtier ausbricht, bereitet der 34-Jährigen keine schlaflosen Nächte. In diesem Fall kann sie auf die Unterstützung des Polizeipräsidiums setzen. In so einem Fall würde eine Art Krisenstab eingesetzt und die Bewältigung der Lage nicht nur der Wache Nippes überlassen.
Mehrere neue Führungskräfte
Der Reitsport ist ein großes Hobby der neuen Chefin und dazu hat sie nun nach einem stressigen Alltag am Stadtrand von Köln hoffentlich Zeit. Die 34-Jährige wird nach Weiß ziehen, weil sie ländliche Idylle schätzt. Der Weg vom Job nach Hause war früher dann etwas weit.
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240 Kilometer täglich nach Siegen-Wittgenstein und zurück seien auf Dauer etwas anstrengend. Nun kann sie mit dem Fahrrad ins Büro fahren. Nicht nur die Wache in Nippes ist seit Kurzem in neuen Händen. Auch die Wache in Rodenkirchen und die in Mülheim sind neu vergeben. In Mülheim steht besonders der Wiener Platz im Brennpunkt.