So rot war Siegburg noch nie: Bürgermeister Stefan Rosemann muss zwar erwartungsgemäß in die Stichwahl gegen Harry Schulz (CDU), hielt den Kontrahenten aber mit 17 Prozent deutlich auf Abstand. Hauchdünn ist mit nur noch einer Stimme der Vorsprung der CDU im Rat zur SPD.

Die Christdemokraten hatten bislang 19 Sitze, kommen jetzt nur noch auf 15 Mandate, dei SPD auf 14. 33,5 Prozent der Stimmen für die CDU stehen 32,9 für die SPD gegenüber. Die AfD holte fünf Sitze , die Grünen stürzten von neun auf fünf Sitze ab. Siegburger Bürgerunion (SBU) und FDP kommen ebenso wie die Volksabstimmung nur noch auf einen Sitz, die Linke auf zwei. Der neue Siegburger Rat hat nur noch 44 statt wie bislang 50 Mitglieder.

Zufriedener Amtsinhaber

Amtsinhaber Stefan Rosemann zeigte sich „grundsätzlich zufrieden“, mit einem derart deutlich Ergebnis habe er aber nicht gerechnet. „Die restlichen drei Prozent zu holen und nicht in die Stichwahl zu müssen, wäre nicht schlecht gewesen“, sagte er auf der Wahlparty der Stadtverwaltung im Rhein-Sieg-Forum.

Die Stimmung in der Stadt habe er zuvor als gut wahrgenommen, das Ergebnis sehe er als Bestätigung eines neuen Politikstils im Rathaus. „Überwältigt“ sei er vom Abschneiden der SPD, die acht oder neun Direktmandate habe erringen können. „Ich bin stolz auf meinen Mann und meinen Sohn“, sagte Ehefrau Ulrike Rosemann: Paul Rosemann hatte sein Direktmandat in Siegburg-Kaldauen erkämpft.

Etappenziel erreicht

Weniger die SPD als vielmehr die AfD sieht Harry Schulz als Grund für die Verluste der CDU. Persönlich sei er aber froh, dass er das Direktmandat in seinem Wolsdorfer Wahlkreis habe holen können. Jetzt fasse er die Stichwahl in zwei Wochen ins Auge: „Aufgeben kenne ich nicht.“

Jürgen Peter, zweiter Fraktionsvorsitzender der CDU denkt bereits über Verhandlungen mit der SPD nach, da eine Zusammenarbeit mit der AfD nicht infrage komme. Sein vorläufiges Fazit: „Die Bürger wollten dem Bürgermeister im Rat eine Mehrheit geben.“ Mit der Stichwahl habe die CDU aber ein Etappenziel erreicht.

„Sprachlos“ sah sich nach eigenem Bekunden FDP-Bürgermeisterkandidat Thomas Obst, der nur auf 2,1 Prozent kam. Wirtschaft sei in Siegburg wohl nicht das Thema Nummer Eins, und Digitalisierung spiele keine Rolle, sagte er mit Blick auf seine Kernthemen im Wahlkampf.

„Gegen den Bundestrend war nicht mehr herauszuholen“, sagte Edmund Stanton, der 11,4 Prozent als Bürgermeisterkandidat für die Grünen holte. „Ich bin schon enttäuscht.“ Der Wahlkampf aber habe ihm Spaß gemacht, eine weitere Kandidatur könne er sich durchaus vorstellen: „Nach der Wahl ist vor der Wahl.“

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Kommunalwahl 2025: So wählt Siegburg

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