Neben dem trans Schauspieler Elliot Page werden auch Olaf Scholz und Peter Sloterdijk in Köln gastieren.
11. phil.CologneElliot Page spricht in der Kulturkirche über sein Buch „Pageboy“
Wir leben in Zeiten der Plurikrisen“, sagt Dr. Cai Werntgen, Geschäftsführer der Udo Keller Stiftung. Zeiten also, in denen eine existenzielle Bedrohung die nächste jage. Das führe zu politischem Misstrauen und großer Verunsicherung innerhalb der Bevölkerung.
Auf Pandemie folgt Krieg, auf Krieg folgt Inflation. Die Ressourcen werden knapp, eine politische Jugendbewegung nennt sich „die letzte Generation“ und zeitgleich übernimmt künstliche Intelligenz menschliche Aufgaben. Gerade jetzt müssten die Menschen zu einem „Denken ohne Geländer“ befähigt werden, sagt Jürgen Wiebicke, Mitglied der Programmleitung der 11. phil.Cologne.
phil.Cologne findet vom 6. bis 13. Juni statt
Und genau hier knüpft das Internationale Philosophiefest an. In Diskussionen mit Experten sollen Besucher dazu ermutigt werden, in einer großen Bandbreite von Meinungen ihren eigenen Standpunkt zu finden. Vom 6. bis zum 13. Juni findet die diesjährige Ausgabe des Festivals statt, wie gewohnt an verschiedenen Orten – von der Comedia bis zur Lutherkirche.
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Wie gewohnt treffen hier Denker auf Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen. So steigen etwa Regierungspolitiker aus dem „Maschinenraum Realpolitik“ – wie Werntgen den Alltag im Bundestag nennt – auf die philosophische Bühne. Dort träten sie dann einen Schritt zurück. Hinaus aus dem politischen Tagesgeschäft. Denn nur losgelöst von diesem könnten gute Gedanken über die Zukunft entstehen. Und so trifft Bundeskanzler Olaf Scholz am 12. Juni in der Comedia auf Axel Honneth.
Sondertermin am 23. Juni
Der Kanzler und der Philosoph werden über die Auswirkungen der Arbeitswelt auf die Politik sprechen. Die Kernfrage: „Bleibt für die Ausbildung der eigenen Meinung und des eigenen Willens in der stressigen Arbeitswelt genug Zeit?“ Mit dem rücksichtslosem Umgang mit Feuer, Kohle und Öl konfrontiert Peter Sloterdijk den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck. Doch geht es nicht nur um Themen der politischen, sondern auch der ganz persönlichen Ebene.
Gesprächspartner kommen nicht nur als dem Berliner Regierungsgebäude, sondern auch aus Hollywood angereist: trans Schauspieler Elliot Page spricht an einem Sondertermin am 23. Juni in der Kulturkirche über sein Buch „Pageboy“. In diesem geht es um die Zeit vor, während und nach seiner Transition und die Auswirkungen auf die eigene Identität. Insgesamt 38 Einzelveranstaltungen mit Expertinnen und Experten werden ausgerichtet – darunter der Philosoph Slavoi Žižek, Autorin Olga Tokarczuk, Förster Peter Wohlleben und Michel Friedmann. Die Vorträge beschäftigen sich mit klassischen Philosophen wie Sartre und Sokrates genauso wie mit zeitgeistigen Phänomenen wie ChatGPT oder Cancel Culture.
Der Vorverkauf hat begonnen, Karten und Informationen zum kompletten Programm unter www.philcologne.de