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Lanxess-ArenaRod Stewarts Galashow begeistert Fans in Köln

4 min
Rod Stewart in der Lanxess Arena in Köln.

Rod Stewart in der Lanxess Arena in Köln.

Der Weltstar Rod Stewart erfüllte in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena seine Versprechen mit einem atemberaubenden Bühnenauftritt.

Er hat zwei Versprechen gegeben für sein Konzert in Köln, der Weltstar Rod Stewart. Das erste noch vor seinem Auftritt. „Let the good times roll“, stand über dem roten Vorhang, der die Bühne in der Lanxess-Arena abschirmte. Das zweite ließ der schottische Sänger kurz nach Beginn seiner Show von einer seiner Begleitmusikerinnen auf Deutsch übersetzen: „Ich werde hier zwei Stunden spielen und ihr sollt viel, viel Spaß haben.“

Nun ist es ein gern genutzter journalistischer Kniff, einen Spannungsbogen aufzubauen, um Neugier zu erzeugen. Doch das ist in diesem Fall nicht möglich. Der Bogen könnte nicht so tief wie nötig ansetzen. Darum gleich zu Anfang frei heraus: Rod Stewart hat seine Versprechen vollumfänglich eingehalten, von der ersten Minute an. Er bot eine zweistündige, atemberaubende Galashow, in der wirklich jeder in der ausverkauften Arena einen Heidenspaß hatte – allen voran Rod Stewart selbst.

Rod Stewart performt voller Energie

Der Vorhang fiel und schon das Bühnenbild ließ keinen Zweifel daran, was Stewart abzuliefern gedachte: einen großen Bühnenzauber. Auf einer weißen Showtreppe prangte unter anderem eine goldene Harfe. Auf einer großen Videowand, umrahmt von drei weiteren, wurden Szenen von der Bühne, aus dem Leben Stewarts und aus den jeweiligen Jahrzehnten seiner dargebotenen Hits gezeigt. In entsprechendem Design der Zeit.

Was gibt es zu den Musikern auf der Bühne zu sagen? Alle in einer Qualität, wie es bei dem glühenden Fußballfan Stewart zu erhoffen war: Champions League. Dabei ließ er sich von nicht weniger als sechs Frauen umgarnen, die für ihren Zeremonienmeister wahlweise Geige spielten, in die Tasten griffen und den Background-Chor bildeten, inklusive Sologesangseinlagen. Und bei Rod Stewart muss es erwähnt werden: Fünf davon waren Blondinen.

Talentierte Musikerinnen um den Star

Dass es eine brünette Musikerin in den Kreis geschafft hat, kann bei der statthaft bekannten, obsessiven Vorliebe des Sängers für blonde Haare als Indiz dafür gewertet werden, dass sie eine wirklich gute Musikerin sein muss. So wie eben alle auf der Bühne – unabhängig von der Haarfarbe.

Und nun zum Star selbst. Der Vorhang war noch nicht ganz zu Boden gesunken, da gab Stewart schon Vollgas. Er flirtete hemmungslos mit seinen Musikerinnen. Er schäkerte mit dem Publikum. Immer wieder peitschte er die Ränge auf, suchte den Blickkontakt zu den ersten Reihen. Bei allem ein spitzbübisches Lächeln auf dem Gesicht.

Und er tanzte, schwang die Hüfte, hob die Beine. Es dauerte keine 40 Minuten, da war das erste Rüschenhemd durch. Passenderweise wechselte er es beim Intermezzo des Hits „Forever Young“. Das Onlinelexikon Wikipedia gibt über den Schotten an, er soll 80 Jahre alt sein. Nach dem Abend in der Lanxess-Arena muss dieser Eintrag mit einem Warnhinweis versehen werden. Er kann nicht mehr als fundiert gelten.

Rod Stewart in Köln: Feuerwerk der Hits

Was gibt es zur Musik zu sagen? Zwei Stunden lang ein Hit nach dem anderen – denn davon hat der Schotte in seiner Karriere reichlich produziert. Kein Lied, das es zu seiner Zeit nicht weltweit in die Top-Ten-Listen geschafft hätte: „Maggie May“, „You’re In My Heart“, „The First Cut Is The Deepest“. Und wie eine Überschrift über dem Abend: „Tonight’s The Night“.

Bei dem Lied, das der „Rampensau“ Stewart wie eine enge Jeans auf den Leib geschneidert ist – „Da Ya’ Think I'm Sexy“ – schießt er zuerst eigenfüßig Fußbälle in die Arena und lässt schließlich hunderte von Ballons auf seine Fans herunterregnen. Und dann die ultimativen Schmachtfetzen, mit denen sich der Schotte unzählige Blondinen in seine Arme trieb: „Sailing“ und „I Don’t Want To Talk About It“.

Dass er das Publikum zum Mitsingen aufforderte, weil es „gut für das Herz“ ist, war überflüssig. Und der „Spitzbube“ wusste das natürlich. Sie sangen, alle, und nicht wenige mit Tränen in den Augen. Nur zweimal gönnte sich der Star eine kurze Atempause, ließ seine Begleitmusiker allein ran. Was bei der Gesamtleistung des Sängers und dem Können seiner Begleiter vollkommen in Ordnung war.

Also dann das Resümee: Sorry Rod, das kann jetzt ein wenig unverschämt rüberkommen, hast du doch alle deine Versprechen an diesem fulminanten Abend eingelöst. Aber wir müssen dir dennoch ein weiteres Versprechen abringen – und du bist es selbst Schuld: Komm wieder. Bitte.