Autonomes Fahren und E-AutosFord und VW zurren Kooperation fest

Lesezeit 2 Minuten
Fordwerke

Ein Schild mit dem Ford-Logo steht vor dem Werk.

Köln – Ford und VW haben ihre Mitte 2019 vereinbarte Allianz besiegelt. Verträge über eine Kooperation beim autonomen Fahren, bei mittelgroßen Pickups, sowie E-Autos und Nutzfahrzeugen wurde jetzt unterzeichnet.

Was ist beim autonomen Fahren geplant?

Volkswagen ist wie angekündigt bei der Ford-Tochter Argo AI eingestiegen. Dabei steckt Volkswagen nach nach früheren Angaben rund eine Milliarde US-Dollar (884 Millionen Euro) an in Argo und bringt das eigene Autonom-Geschäft AID im Wert von 1,6 Milliarden Dollar zusätzlich in die Partnerschaft ein. Argo soll Software und Technologie für das autonome Fahren von Autos entwickeln, die beide unabhängig voneinander in ihre Modelle integrieren.

Alles zum Thema Ford

Was geschieht bei Elektro-Autos?

Ford nutzt in Zukunft die E-Autoplattform MEB in Europa. Ab 2023 erwartet Ford innerhalb von mehreren Jahren mit der Auslieferung von über 600 000 E-Autos auf dieser Basis Entworfen und konstruiert wird das Fahrzeug von Ford in Köln-Merkenich. Es erweitert das E-Auto-Angebot, nachdem 2021 der elektrische Mustang Mach-E, der aus den USA kommt, vorgestellt wird.

Wie läuft die Kooperation bei Nutzfahrzeugen?

Volkswagen entwickelt und fertigt im kommenden Jahr auf Basis des Caddy enen Stadtlieferwagen für beide Unternehmen. Später entwickelt Ford einen gemeinsamen Transporter im Ein-Tonnen-Ladesegment.

Was ist bei Pickups vorgesehen?

Ford, mit der Serie F-150 Marktführer in dem Segment,  konstruiert und baut einen mittelgroßen Pickup, der ab 2022 als Amarock von Volkswagen vermarktet wird.

Das könnte Sie auch interessieren:

Macht die Kooperation Sinn?

Kooperationen sind an der Tagesordnung in der Autoindustrie. Strengere abgasvorschriften, E-Mobilität, neue Mobilitätsdienste und Autonomes Fahren haben die Branche schon vor der Corona-Krise vor große Herausforderungen gestellt. Da sind gewaltige Investitionen nötig, die sich die Unternehmen gerne teilen. Zumal nennenswerte Umsätze mit autonomen Fahren vielleicht erst 2030 erzielt werden. Daher mache es für beide - Ford und VW - viel Sinn, das gemeinsam anzugehen, sagte der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer  von der Universität St. Gallen, als beide Konzerne die Kooperation im Juli 2019 angingen.

Außerdem helfen sich beide gegenseitig in den Bereichen, wo der eine stark ist, der andere aber schwächelt. Ford hat in Europa kein E-Auto, und VW kann bei Pickups in Nordamerika von Ford profitieren, die dort Marktführer in dem Segment sind. „Angesichts der Covid-19-Pandemie und ihre Auswirkungen auf die Weltwirtschaft ist es mehr denn je von entscheidender Bedeutung, belastbare Allianzen zwischen starken Unternehmen zu bilden“, sagte VW-Chef Diess. Beide Unternehmen blieben Wettbewerber betonen sie. Eine wechselseitige Eigentümerschaft zwischen beiden sei nicht geplant.

Rundschau abonnieren