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„So Gott will, wird es funktionieren“Selenskyj begrüßt neue Russland-Sanktionen – Medwedew sieht USA im Krieg

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dpatopbilder - 23.10.2025, Belgien, Brüssel: Ursula von der Leyen (r), Präsidentin der Europäischen Kommission, begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen am runden Tisch auf dem EU-Gipfel. Foto: Yves Herman/Pool Reuters via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

dpatopbilder - 23.10.2025, Belgien, Brüssel: Ursula von der Leyen (r), Präsidentin der Europäischen Kommission, begrüßt den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bei einem Treffen am runden Tisch auf dem EU-Gipfel. Foto: Yves Herman/Pool Reuters via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Brüssel und Washington beschließen neue Sanktionen gegen Russland - zur Erleichterung des ukrainischen Präsidenten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich erleichtert über die von den USA verhängten Sanktionen geäußert. „Darauf haben wir gewartet. So Gott will, wird es funktionieren“, sagte Selenskyj vor dem EU-Gipfel in Brüssel, bei dem er zu Gast ist. Auch die EU-Sanktionen lobte er: „Diese Entscheidung über das 19. Sanktionspaket ist für uns von enormer Bedeutung.“

Russland zeige mit seinen andauernden Angriffen auf zivile Einrichtungen, dass das Land kein Interesse an Frieden habe. Daher sei es wichtig, weiter Druck auf Putin auszuüben. „Druck bedeutet Sanktionspakete, Luftabwehr mit großer Reichweite und natürlich finanzielle Unterstützung, worüber wir heute gemeinsam sprechen werden“, fügte er hinzu.

USA sanktionieren Öl-Firmen –  Kreml spricht von „Krieg“

Erstmals in der zweiten Amtszeit von Präsident Donald Trump hatte die US-Regierung am Mittwochabend neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt. Angesichts der Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den „sinnlosen Krieg“ gegen die Ukraine zu beenden, belege das US-Finanzministerium die zwei größten Öl-Firmen Russlands Rosneft und Lukoil mit Strafmaßnahmen, erklärte Finanzminister Scott Bessent.

Am Donnerstag folgte eine Reaktion aus Moskau: Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew bezeichnete die US-Sanktionen als „kriegerischen Akt“. Auf seinem Telegram-Blog kritisierte Medwedew US-Präsident Donald Trump: „Die USA sind unser Gegner, und der wortreiche ‚Friedensstifter‘ ist nun auf dem Kriegspfad gegen Russland.“

Trump könne nicht mehr sagen, dass Vorgänger Joe Biden am Krieg schuld sei. „Nun ist es sein Konflikt“, schrieb der derzeitige Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Einen Vorteil habe diese Klarheit für Russland: Es könne die Ukraine bombardieren, ohne Rücksicht auf Verhandlungen nehmen zu müssen.

Belgien droht bei Plan für russisches Vermögen mit Blockade

Kurz davor hatte auch die EU mitgeteilt, dass sich die Mitgliedstaaten vor dem Gipfeltreffen in Brüssel auf eine weitreichende Verschärfung ihrer Sanktionen gegen Russland verständigt haben. Brüssel strebt demnach ein Ende der russischen Lieferungen von Flüssigerdgas bis Ende 2026 an und will gegen die sogenannte russische Schattenflotte vorgehen - Tanker, mit denen Russland das Öl-Embargo umgeht. 

Ein wichtiger Schritt der EU - die angedachte Verwendung eingefrorener russischer Vermögen als Ukrainehilfe - wackelt allerdings. Belgien drohte am Donnerstag mit einer Blockade. Eingefrorene Milliarden der russischen Zentralbank sind vor allem in Belgien angelegt, weshalb das Land Konsequenzen befürchtet. Belgiens Regierungschef Bart De Wever stellte Bedingungen auf. Andernfalls werde er „alles in meiner Macht Stehende tun, um diese Entscheidung zu verhindern“. (dpa, afp)