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Rat wächst auf 48 Mitglieder anErstmals eine Stichwahl ums Alfterer Rathaus

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Der CDU-Bürgermeisterkandidat Peter Frizen erreichte 31,7 Prozent der Stimmen und muss in die Stichwahl.

Der CDU-Bürgermeisterkandidat Peter Frizen erreichte 31,7 Prozent der Stimmen und muss in die Stichwahl.

Es gibt eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt in Alfter: Peter Frizen (CDU) holte 31,7 Prozent, Christian Lanzrath (SPD) 22,4 Prozent.

Ein Novum in der Gemeinde Alfter: Erstmals gibt es nach einer Kommunalwahl eine Stichwahl um das Bürgermeisteramt. Darauf wies der noch amtierende Bürgermeister Rolf Schumacher (CDU) hin. Als erste hauptamtliche Bürgermeisterin regierte Bärbel Steinkemper (CDU) von 1997 bis 2009, seit 2009 für drei Amtszeiten Schumacher. Sowohl er als auch seine Vorgängerin holten jeweils in den ersten Wahlgängen die erforderliche absolute Mehrheit.

2025 sieht dies anders aus. Christdemokrat Peter Frizen holte knapp 32 Prozent, sein Kontrahent von der SPD, Christian Lanzrath, vereinte knapp 22,4 Prozent der Stimmen auf sich, zeitweise sah es wie ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei aus zwischen Lanzrath und Grünen-Kandidat Christoph Mirbach, der am Ende eines spannenden Wahlabends, der kurz vor Mitternacht endete, auf gut 19,5 Prozent kam. Sandra Semrau (Kompetenz für Alfter/KofA) erreichte 16,2 Prozent und Miriam Clemens (FDP) gut 10,3 Prozent.

Frizen zeigte sich erfreut über die hohe Wahlbeteiligung, die bei einer Kommunalwahl nicht selbstverständlich sei: „Mein Team und ich hoffen, dass wir die Bürger auch für die Stichwahl mobilisieren können, wählen zu gehen.“ Auf Nachfrage der Rundschau sagte Frizen, dass er die größer gewordene Vielfalt im Rat sehr schätze und er hofft, dass auch wie schon im Wahlkampf die Parteien ein faires Miteinander pflegen werden.

Der SPD-Bürgermeisterkandidat Christian Lanzrath erreichte 22,4 Prozent der Stimmen muss in die Stichwahl.

Der SPD-Bürgermeisterkandidat Christian Lanzrath erreichte 22,4 Prozent der Stimmen muss in die Stichwahl.

Zuversichtlich geht Lanzrath in die Stichwahl in zwei Wochen und zeigte sich der Rundschau gegenüber optimistisch: „Es war klar, dass der zweite Platz sehr umkämpft sein wird, umso mehr freue mich über ihn. Wir werden uns strategisch so aufstellen, dass wir allen Bürgerinnen und Bürgern Angebote machen können, dass sie mich wählen können. Ich werde auch allen Fraktionen Vorschläge für eine konstruktive Zusammenarbeit unterbreiten.“

Lanzrath, der auch SPD-Ortsverbandsvorsitzender ist, freute sich zudem, dass seine Fraktion im Gegensatz zum Landestrend zulegte und hinter der CDU (33,9 Prozent) sowie den Grünen (20 Prozent) den dritten Platz im Gemeinderat behaupten konnte.

FDP konnte um knapp drei Prozentpunkte zulegen

Auch wenn die CDU und die Grünen die zwei stärksten Fraktionen im Gemeinderat stellen werden, zählten sie dennoch zu den Verlierern des Abends: So büßte die CDU knapp sechs Prozentpunkte im Vergleich zu 2020 ein, die Grünen knapp sieben Prozentpunkte. Auch die Wählergemeinschaft KofA (ehemals Freie Wähler Alfter) verlor 2,3 Prozentpunkte, die FDP hingegen konnte um knapp drei Prozentpunkte auf knapp acht Prozent zulegen.

Damit habe sich das Ergebnis laut Miriam Clemens nicht nur verdoppelt, die Liberalen hätten in Alfter sogar eines der besten FDP-Ergebnisse im Rhein-Sieg-Kreis erzielt. Auch die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) konnte sich steigern um 2,7 Prozentpunkte auf 6,64 Prozent. Seit vielen Jahren wieder dabei mit 5,4 Prozent sind die Linken, die mit drei Sitzen einziehen und damit im Gegensatz zu Bornheim in Alfter auch Fraktionsstatus haben werden, wie Sprecher Heinz-Peter Schulz erklärte.

Alle 16 Direktmandate gingen an die CDU. Aufgrund von Direkt- und Überhangmandaten werden dem Rat künftig statt 32 sage und schreibe 48 Mitglieder angehören (16 Sitze CDU, 10 Grüne, 8 SPD, jeweils 4 KofA und FDP sowie jeweils 3 Die Linke und die UWG).