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KommunalwahlGrünen-Kandidatin Birte Karst will Fokus auf Familienpolitik in Bad Honnef legen

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Eine Frau an einer Bushaltestelle, im Hintergrund der Bahnhof Rhöndorf-

Birte Karst, Bürgermeisterkandidatin der Grünen in Bad Honnef, am Bahnhof Rhöndorf.

Die 39-jährige Birte Karst tritt bei der Kommunalwahl als Bürgermeisterkandidatin von Bündnis 90/Die Grünen an.

Ihr Fokus liegt auf der Familienpolitik, und so verwundert es nicht, dass Birte Karst für jedes Kind einen Kita- beziehungsweise OGS-Platz und „sozial gerechte“ Elternbeiträge will. Und auch die Schaffung geförderter und preiswerter Wohnungen – und zwar ausdrücklich beides – sei im Interesse von Familien. Denn die fänden in Bad Honnef nur schwer bezahlbare Wohnungen, betont Birte Karst.

Die 39-jährige Betriebswirtin bewirbt sich für Die Grünen um das Amt der Bürgermeisterin in Bad Honnef. Sie lebt seit rund zehn Jahren in der Stadt, ist verheiratet und Mutter einer Tochter und eines Sohnes. Beruflich ist sie bei der Deutschen Post im Bereich Digitalisierung und Transformation tätig.

Im Selhofer Süden auf jeden Fall viel Grün erhalten

Beim Thema Wohnungsbau schließt die Grüne auch Projekte in Selhof-Süd nicht grundsätzlich aus, will aber erst die Untersuchung von NRW Urban abwarten. Auf jeden Fall müsse dort viel Grün erhalten werden. Sie kann sich dort auch Mehrgenerationenwohnen vorstellen.

Für das Treffen mit der Redaktion hat sie sich den Bahn- und Busbahnhof in Rhöndorf ausgesucht. Weil hier sozusagen alle Themen kulminieren: ÖPNV und Deutsche Bahn, Radwegebau, Schulwegsicherheit und Schulangebot, Parken, Barrierefreiheit oder auch die Natur, weil von Rhöndorf aus wohl die meisten Menschen ins Siebengebirge wanderten.

Einen Radweg durchs Schmelztal sieht sie auf absehbare Zeit nicht, plädiert aber für einen Ausbau und eine bessere Vernetzung der Rad- und Fußwege in den Bergorten. Die City werde „nicht mehr die Einkaufsstadt werden, die sie einmal war“. Viel verspricht sich die Kandidatin vom Umbau des Franz-Xaver-Trips-Platzes, wo neben einem „coolen Spielplatz“ schattige Sitzecken entstehen müssten, die Kommunikation ermöglichten.

Vielleicht könne auch eine Bühne installiert werden. Wenn noch mehr Gastronomie geboten würde, kämen auch die Menschen, so Birte Karst, die die Stadtfeste wie den Martini Markt fortführen und stärken will. Beim Verkehr will die 39-Jährige den öffentlichen Raum „gerechter verteilen“, den Fokus auf Fußgänger und Radfahrer legen, 30er-Zonen ausweiten und – Stichwort Schulwege – mehr Zebrastreifen schaffen.

Klimaschutz für Grünen-Kandidatin ein wichtiges Thema

Autos sähe sie am liebsten in Tiefgaragen, kann sich aber auch ein Parkhaus an der Luisenstraße (heute Parkplatz) vorstellen. Mit dem künftigen Vollsortimenter auf dem ehemaligen Penaten-Gelände in Rhöndorf, dem geplanten Rewe anstelle der Post in der City sowie mit Aldi, Hit und Penny im Süden sei Bad Honnef in diesem Bereich in Zukunft „gut aufgestellt“.

Natürlich ist für die Grünen-Kandidatin der Klimaschutz ein wichtiges Thema. Sie wolle die noch niedrige Quote von Photovoltaikanlagen auf den Dächern in der Stadt erhöhen und plädiert für mehr Baumpflanzungen, weil sie Schatten spendeten und helfen könnten, die Temperaturen in den Städten zu verringern. Gerade Selhof-Süd könne ein Projekt mit hohen ökologischen Standards werden.


Drei Fragen an die Kandidatin

Warum sollte man Sie wählen? Ich engagiere mich seit ein paar Jahren bei den Grünen als Vorsitzende und im Vorstand des Stadtelternrates und habe mich für Familienpolitik und moderne Mobilität eingesetzt. Das möchte ich gerne weiterführen. Und ich kann aus der Digitalisierung und Transformation einiges mitbringen.

Was ist Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeisterin? Alle Menschen in der Verwaltung kennenlernen.

Ihr Lösungsansatz für das Siebengebirgsgymnasium? Das geht nicht in einem Rutsch. Wir müssen Projekte so stückeln, dass man sie in der Schublade vorbereitet hat und dann rechtzeitig die Förderanträge stellen. (csc)