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KommunalwahlPhilipp Herzog will die Entwicklung der Bad Honnefer Innenstadt zur Chefsache machen

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Ein Mann in blauem Hemd kniet am Rand einer Straße mit vielen Schlaglöchern.

Philipp Herzog, Bürgermeisterkandidat der CDU und des Bürgerblocks in Bad Honnef, auf der ramponierten Bismarckstraße.

Der 36-jährige Philipp Herzog tritt am 14. September für die CDU und den Bürgerblock Bad Honnef bei der Bürgermeisterwahl an.

Wenn Philipp Herzog (36) in jüngster Zeit im Wahlkampf unterwegs war, wurde er nach eigener Aussage vor allem auf ein Thema angesprochen: Den „katastrophalen“ Zustand der Straßen und der Gehwege. Lockere Fußwegplatten seien – Stichwort Barrierefreiheit – eine Gefahr.

Da überrascht es nicht, dass sich der CDU-Bürgermeisterkandidat, der auch von der Wählergemeinschaft Bürgerblock unterstützt wird, für das Treffen mit der Redaktion dieser Zeitung die Bismarckstraße ausgesucht hat. Sie ist eine wahre Schlagloch- und Buckelpiste. Und sie ist eine städtische Straße. Die CDU fordert ein Sofortprogramm zur Straßensanierung. Beim Thema Verkehr dürfe man die Schulwegsicherheit nicht aus den Augen verlieren, betont Philipp Herzog, und plädiert für Zebrastreifen auch an Sportanlagen.

Potenzial für Neubau von Wohnungen in Aegidienberg

Der Christdemokrat wurde im Juni 1989 in Bad Honnef geboren, wuchs in der Stadt auf, studierte nach dem Abitur Jura in Bonn und Paris und ist derzeit Regierungsdirektor beim Bonner Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Herzog ist verheiratet.

Eine „Offensive“ für die Belebung der Innenstadt will der Kandidat im Falle seiner Wahl starten, da sei bisher zu wenig passiert. Die City brauche einen Frequenzbringer. Die Stadt müsse Feste wie den Martini Markt noch mehr als bisher fördern. Mit den Immobilieneigentümern wolle er „in einen Austausch kommen“. Ziel sei ein „hochwertiger Einzelhandel, wie wir ihn früher hatten“.

Zum Stichwort Wohnbebauung in Selhof Süd betont der Jurist, dass noch kein Ergebnis von NRW Urban vorliege, dass es aber in der Stadt vor allem im Tal viel zu wenig Wohnraum für junge Familien gebe. Potenzial sieht er da auch in Aegidienberg, nicht nur am Rederscheider Weg. Der Bergstadtteil sei eine Wachstumsregion, sei jung und dynamisch.

An der A3 wolle er in Richtung Orscheid ein neues Gewerbegebiet entwickeln, kündigt der CDU-Bewerber an, will aber auch die städtische Bad Honnef AG weiterentwickeln. Wirtschaftsförderung und Innenstadtbelebung seien für ihn „Chefsache“. Bausünden, die – was die Größe und die Preise angeht – vor allem in Rhöndorf von vielen Bürgern kritisiert werden, dürfe es nicht mehr geben. „Wir müssen die historischen Ortskerne erhalten.“

Bei der Sanierung des Sibi auch nach Beitrag der Bürger fragen

Bei der Sanierung und Modernisierung des Siebengebirgsgymnasiums, die rund 75 Millionen Euro kosten soll, setzt er nicht nur auf Förderung durch Bund und Land, sondern auch auf die Bürgerschaft. Philipp Herzog: „Ich möchte schauen, ob es Menschen in der Stadt gibt, die bereit sind, hier einen Beitrag zu leisten.“ Viele Bürgerinnen und Bürger in Bad Honnef gelten bekanntlich als ausgesprochen wohlhabend. Der 36-Jährige wird indes nicht müde, seine enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt zu betonen: „Ich brenne für Bad Honnef.“


Drei Fragen an den Kandidaten

Warum sollte man Sie wählen? Zum einen: Weil ich Erfahrung habe was das Thema Verwaltung angeht, ich kann mit Geld umgehen und das Rathaus führen. Zum zweiten bin ich in Bad Honnef tief verwurzelt und möchte etwas für meine Heimatstadt tun.

Was ihr Ihre erste Amtshandlung als Bürgermeister? Nachdem ich mit allen Kolleginnen und Kollegen im Rathaus gesprochen und sie genauer kennengelernt habe, werde ich als erste Amtshandlung ein Gespräch mit dem Polizeipräsidenten führen.

Ihr Lösungsansatz für das Siebengebirgsgymnasium? Wir brauchen 75 Millionen Euro, das ist eine Jahrhundertinvestition. Wir müssen alle Optionen ziehen: Das geht los bei Fördermitteln und dem großen Investitionstopf des Bundes, aber bei solch einer Investition müssen wir auch auf bürgerschaftliches Engagement zurückgreifen. (csc)