Der 39-jährige Liberale Christian Koch aus Hemmerich stellt sich im September zur Wahl als Bornheimer Bürgermeister.
Kommunalwahl im SeptemberChristian Koch kandidiert als dritter Bürgermeisterkandidat in Bornheim

FDP-Politiker Christian Koch kandidiert für das Bürgermeisteramt.
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Jetzt ist es ein Trio: Mit dem Liberalen Christian Koch geht jetzt der dritte Bewerber um das Bornheimer Bürgermeisteramt ins Rennen. Am Mittwoch informierte er, der für seine geschliffenen Reden bekannt ist, die Presse über seine Kandidatur, verhängte aber eine Sperrfrist bis Freitagnachmittag. Er bemüht sich ebenso wie Anna Peters (SPD) und Christian Mandt (CDU) bei der Kommunalwahl im September um den Chefsessel im Bornheimer Rathaus. Amtsinhaber Christoph Becker (parteilos) tritt nach einer Amtszeit nicht mehr an.
Seit 2002 ist er Mitglied der FDP, seit 2004 für die Liberalen im Rat der Stadt Bornheim, zeitweise als Fraktionsvorsitzender. Er war Ortsvorsitzender der Jungen Liberalen Bornheim sowie Mitglied des JuLi-Kreisvorstands. Er ist Vorsitzender der FDP-Kreistagsfraktion und gehört dem Kreisvorstand der FDP Rhein-Sieg an. 2020 bewarb sich Koch um die Position des Landrats, unterlag aber Sebastian Schuster (CDU).
„Beschämendes Fiakso“
Koch, der mit seiner Frau in Hemmerich wohnt, hat das Motto „Zuhören – gestalten – anpacken“ gewählt und setzt vier Themenschwerpunkte: Als erstes möchte er die Stadt wieder voranbringen. Zu viele Bauprojekte liegen seiner Meinung nach brach, etwa die Neubauten der Heinrich-Böll-Gesamtschule, des Schwimmbades oder einiger Feuerwehrgerätehäuser. Letztere liegen dem Hemmericher besonders am Herzen, da sich der Vorsitzende der FDP-Kreistagsfraktion nicht nur seit mehr als 20 Jahren lokalpolitisch, sondern auch schon seit seiner Jugend für die Freiwillige Feuerwehr engagiert. Er ist Leiter der Hemmericher Löscheinheit.
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„Ich möchte Dinge zu Ende bringen, aber auch klare Prioritäten setzen.“ Die Entwicklung der Neubauplanungen für die Mertener Gesamtschule nennt Koch ein „beschämendes Fiasko“. Klimaschutz ist für den Liberalen „eine Selbstverständlichkeit, aber nicht um jeden Preis“. Beispiel: Er und seine Fraktion wandten sich komplett gegen Windräder auf der Ville, als es um Bornheims Konzentrationsflächen ging. Bornheim solle eine Stadt im Grünen bleiben. Daher setzt sich der FDP-Mann auch für den Schutz von Natur- und Freiflächen ein. Der Flächennutzungsplan müsse klare Grenzen setzen, um Windräder in sensiblen Gebieten und eine ausufernde Bebauung zu verhindern.
„Kenne die Stadt“
Es gelte, Prioritäten zu setzen und den Haushalt nicht zu ruinieren. Zudem plädiert Koch für eine „Willkommenskultur für Unternehmen“. Neue Betriebe sollen sich ansiedeln, bestehende Unternehmen sich erweitern können. Essenziell sind für ihn Unternehmen, die Arbeitsplätze und Gewerbesteuer bringen, erst danach kämen „ideologische Aspekte wie die Gemeinwohlökonomie“. Christian Koch sieht sich bestens geeignet für den Bürgermeisterstuhl, denn er sei „Bornheimer durch und durch“ und kenne die Stadt aus jedem Blickwinkel: als Bürger, der tief in der Stadt verwurzelt sei, und als langjähriges Rats- und Kreistagsmitglied. Als Geschäftsführer eines mittelständischen Verlages in Brühl mit 50 Mitarbeitern „weiß ich genau, wie man Verantwortung übernimmt, klare Entscheidungen trifft und mit finanziellen Mitteln effektiv umgeht.“ Diese Fähigkeiten wolle er als Bürgermeister einbringen.
„Eine Personenwahl“
Ob er sich nach dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag überhaupt Chancen ausrechne, meinte Koch, dass eine FDP-Mitgliedschaft in Bornheim „zum Glück kein großer Makel“ sei. Zudem sei eine Bürgermeisterwahl immer auch eine Personenwahl, dies wolle er bei seiner Kampagne auch in den Vordergrund stellen, seine Parteizugehörigkeit jedoch nicht verleugnen: „Aber meine Kampagne ist überparteilich angelegt, so dass jemand, der bislang nicht FDP gewählt hat, mich als Person mit meinen Themen wählen kann. Ein Teil meiner Person ist meine Parteimitgliedschaft, aber eben auch nur ein Teil.“
Alle Bornheimer Bürgermeisterkandidaten sind Gäste bei einem „Ortsgespräch Spezial“ am Freitag, 29. August, um 19 Uhr in der Oase der Europaschule. Dominik Pinsdorf leitet die Talkrunde.