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Bürgermeisterwahl KürtenMario Bredow (parteilos) kann sich auf ein breites Bündnis stützen

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Ein Mann sitzt in einem dunklen Anzug vor einer modernen Grundschule.

Mario Bredow (parteilos) will Bürgermeister in Kürten werden. Er wird von CDU, Grünen, Freien Wählern/Bürger für Bürger und FDP unterstützt.

Bredow ist Kandidat von CDU, Grünen, Freien Wählern/Bürger für Bürger und FDP. Er tritt gegen den SPD-Bewerber Sascha Pechbrenner an. 

Entspannt wirkt Mario Bredow. Der 41-Jährige sitzt auf einer der Bänke an der Kürtener Grundschule. Im Hintergrund ist die Großbaustelle mit den beiden neuen Sporthallen zu sehen. Alle Schulen in der Gemeinde, sagt Bredow beim Blick Richtung Gesamtschule, hätten bei ihm als Bürgermeister immer Priorität. Die Ausstattung sei damit gemeint und die baulichen Gegebenheiten. Frühzeitig müsse die Verwaltung gegensteuern, wenn ein „Sanierungsstau“ drohe. So weit dürfe es nicht kommen.

Mario Bredow tritt bei der Bürgermeisterwahl am 14. September als Parteiloser an, unterstützt von einem breiten Bündnis aus CDU, Grünen, Freien Wählern/Bürger für Bürger und FDP. Vier Parteien, viermal Erwartungen. Bredow spricht von den Beratungen der Parteien und der aufkeimenden Idee, als gemeinsamer Bürgermeisterkandidat anzutreten. Für die FDP, aus der er im vergangenen Jahr ausgetreten ist, blickt er auf rund 25 Jahre Erfahrung in politischen Gremien zurück.

Bredow will Kürtens besonderen Charakter im Grünen bewahren

In seinem Heimatort Bürgermeister zu werden, das habe sich im vergangenen Jahr durch die Beratungen ergeben. „Ziel war das nicht von mir“, sagt Bredow, der mit seiner Familie in Dürscheid wohnt. Nach dem Abitur in Herkenrath machte er eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Danach Jurastudium, eine Zeit als Rechtsanwalt, leitende Verwaltungstätigkeiten im Lüdenscheider Rathaus, seit drei Jahren Beigeordneter der Stadt Overath. Und jetzt Anwärter auf den Chefsessel in Kürten.

„Noch ist das nicht entschieden“, meint Bredow. Mit SPD-Mann Sascha Pechbrenner gebe es ja einen zweiten Bewerber. „Mit ihm habe ich ein kollegiales Verhältnis“, berichtet er über Termin-Absprachen zu anstehenden Bewerberrunden. „Kürten soll keine Stadt werden.“ Das betont Mario Bredow nachdrücklich. Auch ein Zusammenwachsen der Ortsteile wolle er vermeiden, wie dies auch im Leitbild der Kommune verankert sei. Kürten habe einen besonderen Charakter im Grünen, und dieser solle auch bei einer Fortentwicklung erhalten bleiben.

Die kommunale Wirtschaftsförderung müsse weiter ausgebaut werden

Aber Kürten brauche auch Einnahmen und da sei die Gewerbesteuer als Erstes im Blick. „Die kommunale Wirtschaftsförderung muss weiter ausgebaut werden“, das setze er sich als Ziel. Und das mögliche Gewerbegebiet im Ortsteil Spitze? Bredow ist bei diesem Thema nachdenklich und verweist auf die Nachbarn in Bergisch Gladbach. Von dort müsse ein klares Signal kommen. „Das geht auch nur interkommunal.“ Und offene Fragen zur Entwässerung müssten gelöst werden.

Ohne Unterstützung seiner Frau wäre er nicht angetreten, sagt er. Mario Bredow, der Familienmensch. Vier kleine Kinder hat der Kandidat, sechs Jahre, vier Jahre und Zwillinge von sechs Monaten. Die gleiche Reihenfolge wie bei Amtsinhaber Willi Heider, vier Kinder, zuletzt Zwillinge, sagt er schmunzelnd. „Die Familie ist mein Hobby“, sagt Bredow. Auch der 1. FC Köln interessiere ihn. Früher spielte Bredow aktiv bei Rot-Weiß Olpe, aktuell sei er bei den Ü32-Männern der DJK Dürscheid.

Als Beigeordneter in Overath fühlt sich Bredow gut vorbereitet

Bredow fühlt sich gut vorbereitet, als Beigeordneter der Stadt Overath sei er Chef von rund 100 Mitarbeitenden. Mit den Themen Ordnung, Soziales, Feuerwehr, Verkehr, Jugend und Bildung ist er an der Agger ein Generalist. Wie die Arbeit auf der anderen Seite der Ratssitzungen vonstattengeht, kennt er anschaulich aus vielen Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in den politischen Gremien. Vor 15 Jahren war Bredow FDP-Bürgermeisterschaftsbewerber.

Grafik der Sitzverteilung im Gemeinderat Kürten nach der Wahl 2020: SPD 6 Sitze, Grüne 8, AfD 1, FW 6, FDP 5 und CDU 16 Sitze.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat Kürten nach der Kommunalwahl 2020.

Lange vorbei, sagt er heute. Die Dinge in der Bundespartei FDP hätten ihn dazu gebracht, auszutreten. Seit rund einem Jahr gehört er keiner Partei mehr an. Die FDP-Ratsarbeit hat er Ende 2024 aufgegeben. Mario Bredow vertritt sein eigenes Programm. Nicht das der vier Parteien, die ihn unterstützen. Das ginge ja auch gar nicht, findet er.

Im Kürtener Rathaus steht ein personeller Umbruch bevor

Im Rathaus wolle er das Personal halten, neue Kräfte finden. Im Miteinander der Parteien nach Lösungen suchen. Bredow spricht von einem Umbruch, denn neben dem seit zehn Jahren amtierenden Bürgermeister Willi Heider schieden absehbar auch der Allgemeine Vertreter Willi Hembach, die Leiterin des Sozialbereichs Monika Chimtschenko und Personalleiterin Ria Schumacher aus.

Ideen für Neues hat der Kandidat im Kopf. Kürten habe Stockhausen als Markenzeichen. Aber was sei mit der italienischen Partnerstadt Rodengo Saiano? Da könne er sich neue Akzente vorstellen.