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Einladung zum offenen DialogEntspannte Stimmung bei konstituierender Ratssitzung in Meckenheim

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Der neue Meckenheimer Stadtrat hat 36 Mitglieder mit Vertretern von CDU, SPD, Grünen, UWG, BfM und FDP. Vorsitzender ist Bürgermeister Sven Schnieber (vorne Mitte).

Der neue Meckenheimer Stadtrat hat 36 Mitglieder mit Vertretern von CDU, SPD, Grünen, UWG, BfM und FDP. Vorsitzender ist Bürgermeister Sven Schnieber (vorne Mitte).

Bürgermeister Sven Schnieber lädt Bürger und Rat zum offenen Dialog, um Vertrauen zu stärken und Meckenheims Zukunft gemeinsam zu gestalten.

Wenn die gute Stimmung während der konstituierenden Stadtratssitzung in Meckenheim ein Omen für die neue Legislaturperiode ist, dann kann der neue Bürgermeister Sven Schnieber (CDU) zufrieden sein. Zahlreiche Zuschauer erlebten einen entspannten Start des 45-Jährigen als Nachfolger von Parteifreund Holger Jung.

Schnieber hängte sich die schwere Amtskette selbst um, nachdem ihn Brigitte Kuchta (SPD), dienstältestes Mitglied im Rat, vereidigt hatte. Mit 36, zehn Ratsmitgliedern weniger als zuvor, nahm der neue Rat nach vielen Ehrungen und Fototerminen seine Arbeit auf.

Brigitte Kuchta (SPD), dienstältestes Mitglied im Rat, vereidigte Bürgermeister Sven Schnieber.

Brigitte Kuchta (SPD), dienstältestes Mitglied im Rat, vereidigte Bürgermeister Sven Schnieber.

Es sei jetzt ihre sechste Ratsperiode, führte Brigitte Kuchta in die Sitzung ein, und der vierte Bürgermeister. Seit 1999 sitzt die Sozialdemokratin ununterbrochen im Rat, daher wurde ihr die Aufgabe zuteil, den neuen Verwaltungschef ins Amt einzuführen. „Unterschiedliche Meinungen gehören dazu“, sagte Kuchta, der Umgang miteinander möge „sachlich, respektvoll und lösungsorientiert“ sein.

Der neue Bürgermeister sieht das ähnlich: „Dieser Moment markiert nicht nur den Beginn einer neuen Legislaturperiode, sondern auch die Chance, gemeinsam Zukunft zu gestalten. Wir schlagen ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Stadt auf. Und ich weiß, dass Sie alle dazu beitragen werden, dass es eine Erfolgsgeschichte wird.“

Gemeinsam gestalten mit Herz, Verstand und Humor

Vor ziemlich genau einem Jahr sei er oft gefragt worden: „Sven, warum tust Du Dir das an? Bürgermeister zu werden in dieser Zeit mit all den Herausforderungen, Diskussionen, Erwartungen. Meine Antwort war und ist ganz einfach“, sagte Schnieber: „Weil Meckenheim mir wichtig ist!“ Es lohne sich, Verantwortung zu übernehmen, wenn man etwas bewegen wolle. Er sei überzeugt, dass „wir hier gemeinsam wirklich etwas gestalten können, mit Herz, Verstand und einer guten Portion Humor.“ Eine Kostprobe gab er gleich selbst: Er sei in der Stadtverwaltung sehr herzlich empfangen worden, und das sei nach zehn Tagen immer noch so.

Er sei froh, dass im Meckenheimer Stadtrat weder extrem rechte noch extrem linke Parteien sind. „Das ist keine Selbstverständlichkeit. Die Wählerinnen und Wähler haben deutlich gemacht: Demokratie lebt von Vielfalt, nicht von Lautstärke. Ich möchte alles dafür tun, dass das so bleibt“, betonte Schnieber.

Kommunalpolitik sei vielfältig, der Rat werde über große Themen diskutieren wie Infrastruktur, Digitalisierung, Klima- und Bevölkerungsschutz, Bildung, aber auch über kleine Dinge, die aber große Wirkung im Alltag haben wie der Radweg, der Spielplatz oder die Bushaltestelle.

Ortsvorsteher allesamt einstimmig gewählt

Schniebers Antrittsrede war auch ein Angebot an den Rat und die Bürger: Bürgeranliegen würden gehört, denn nur im Austausch wachse Vertrauen, und das sei die wichtigste Währung der Politik. Alle Fraktionen seien zum Dialog eingeladen und dazu, „sich mit Offenheit, Respekt und Vertrauen einzubringen“. Er sehe Rat und Verwaltung als Einheit.

Die Ortsvorsteher Daniel Südhof, Michael Sell, Markus Knopp und Dirk Schalaster (v.l.) mit Sven Schnieber (M.).

Die Ortsvorsteher Daniel Südhof, Michael Sell, Markus Knopp und Dirk Schalaster (v.l.) mit Sven Schnieber (M.).

Wenn es überhaupt einen Wermutstropfen an diesem Abend gab, dann waren es die fünf Gegenstimmen bei der Wahl der beiden Bürgermeister-Stellvertreterinnen. Auf Ariane Stech (CDU) und Brigitte Kuchta (SPD) entfielen 30 Ja-Stimmen. Die Ortsvorsteher wurden hingegen allesamt einstimmig gewählt: Für Altendorf Dirk Schalaster, für Ersdorf Marcus Knopp, für Lüftelberg Daniel Südhof und für Merl Michael Sell.

Die Zahl der Ausschüsse bleibt mit elf unverändert, sie haben jeweils 13 Mitglieder. Als Zeichen der Wertschätzung für ihr langjähriges politisches Engagement wurde zehn ehemaligen Ratsmitgliedern die Ehrenbezeichnung Ehrenstadtrat verliehen.