Köln hatte kein InteresseLeverkusener Brücke hätte eine Stadtbahn bekommen können

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Was der alten Leverkusener Brücke fehlt, hätte die neue bekommen können: Eine Stadtbahn. Doch die Städte Köln und Leverkusen haben sie nicht beantragt.

Was der alten Leverkusener Brücke fehlt, hätte die neue bekommen können: Eine Stadtbahn. Doch die Städte Köln und Leverkusen haben sie nicht beantragt.

Leverkusen/Köln – Das Mantra der Kölner Verkehrspolitiker und auch von Oberbürgermeisterin Henriette Reker in diesen Tagen: Köln brauche die Verkehrswende, und der wichtigste Baustein dabei sei der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV). Und wann wird es für die Verkehrsströme in Köln besonders eng? Wenn der Rhein überquert werden muss.

Um so bedauerlicher scheint es, dass für die neue Leverkusener Brücke keine Stadtbahnlinie eingeplant wurde. War das finanziell nicht möglich? Ließ es sich planerisch nicht darstellen? Nein, der Grund ist viel banaler, wie nun durch eine Anfrage der SPD im Landtag herauskam: Die Stadt Köln und die Stadt Leverkusen „haben gegenüber dem Land zu keinem Zeitpunkt signalisiert, dass sie eine solche Linie über die A1-Brücke führen wollen“, lautet die Antwort der Landesregierung.

Bei der Antwort lässt das Land durchaus durchblicken, dass es eine Stadtbahnlinie auf der neuen Leverkusener Brücke nicht für Unsinn hält. Allerdings: „Das Land kann die Städte nicht verpflichten, Stadtbahnen zu bauen und zu betreiben.“ Chancen, eine solche Bahnquerung zu fordern, gab es mehrfach, denn in der Antwort führt das Verkehrsministerium weiter aus: „Auch bei der Abfrage von Maßnahmen, die für einen neuen ÖPNV-Bedarfsplan des Landes in Frage kommen würden, hat niemand eine Stadtbahnlinie im Zuge der neuen Rheinbrücke in Leverkusen angemeldet.“

Bahn hätte eingeplant werden können

Wäre die Forderung, eine Stadtbahn auf der Brücke einzuplanen, vielleicht von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen, weil die Brücke dadurch zu breit gerät? Immerhin gab es einst die Forderung der Grünen, die Fahrradwege auf der neuen Leverkusener Brücke breiter zu gestalten. Der Vorschlag kam nicht durch, weil dafür Fahrbahnen geopfert werden müssten. Die Rundschau hat dazu im Verkehrsministerium nachgefragt. „Wäre eine Bahn vor der Planungsphase beantragt wurden, hätte sie mit entsprechender Brückenbreite eingeplant werden können“, sagt ein Sprecher.

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Warum hat die Stadt Köln das also nicht getan? Im Kern lautet die Antwort der Verwaltung: Weil eine solche Stadtbahnlinie nicht im Nahverkehrsplan vorgesehen ist. „Leverkusen ist über die S-Bahnlinie S6 und die RE- und RB-Linien gut an die Kölner Innenstadt angebunden. Eine Stadtbahnlinie mit Anschluss an die Linie 12 in Merkenich würde keine Zeitvorteile gegenüber der bestehenden Verbindung bringen. Die Verkehrsbeziehungen zwischen dem Kölner Norden und Leverkusen, für die ein Zeitvorteil erreicht werden könnte, rechtfertigen absehbar nicht die Investitions- und Betriebskosten“, sagt ein Sprecher.

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