Kölsche Musiker„Zeit für Menschlichkeit“ - Dieser Corona-Song wird zum Internethit

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Die Idee zu dem Song „Zeit für Menschlichkeit“ hatten Jens Streifling und seine Frau Lidia sowie Bruno Schrage.

Die Idee zu dem Song „Zeit für Menschlichkeit“ hatten Jens Streifling und seine Frau Lidia sowie Bruno Schrage.

Bornheim/Köln – Menschen auf der ganzen Welt spielen in diesen Tagen gegen die Krise an. Während in Italien vor allem mit Balkonkonzerten ein Zeichen gegen den Corona-Blues gesetzt werden soll, melden sich hierzulande mittlerweile immer mehr Künstler aus der Quarantäne und präsentieren neue Songs im Internet, die Ängste nehmen und für Normalität sorgen sollen. Auch Kölner Größen wie Höhner-Gitarrist Jens Streifling und Bernd Stelter wollen Mut machen. Gemeinsam mit mehr als 20 prominenten Musikern mit und ohne kölsche Wurzeln haben sie jetzt das Lied „Zeit für Menschlichkeit“ veröffentlicht.

Idee kommt aus Bornheim

Idee und Text zu dem Song stammen aus Bornheim, genauer gesagt aus dem Höhenort Brenig, wo Jens Streifling, dessen Frau Lidia und Bruno Schrage leben. Schrage, einst Pastoralreferent der Pfarrgemeinde St. Evergislus ist heute Referent für Caritaspastoral beim Kölner Diözesan-Caritasverband. „Wir wollen zeigen, dass uns die Quarantäne nicht voneinander trennt, sondern im Gegenteil menschlich mehr zusammenschweißt“, erklärt Streifling. „Gleichzeitig wollen wir denen danken, die jetzt alles tun, damit Leben gerettet wird und der Alltag weitergeht“, ergänzt Schrage. Er schrieb mit Hannes Schöner den Liedtext. Die Musik haben Jens und Lidia Streifling komponiert.

Alltagshelden im Video

So sind in dem 4:18 Minuten langen Video, das auf den Facebook-Seiten der Höhner und des Kölner Diözesan-Caritasverband zu sehen ist und schon mehr als 170.000 Mal aufgerufen wurde, einige dieser Alltagshelden zu sehen – von der ambulanten Krankenpflegerin der Caritas-Pflegestation über einen Trucker bis hin zur Verkäuferin. Gleichzeitig werden auch die wachsenden Zeichen von Solidarität und Menschlichkeit, wie etwa der Kölner Gabenzaun an der Severinstorburg, und menschenleere Fußgängerzonen gezeigt. „Wir sind uns näher als je zuvor“, heißt es im Refrain des Songs. Der soll vor allem auch jenen Mut machen, die jetzt allein sind, sich Sorgen machen oder einfach Hilfe brauchen, erklärt Streiflings Bandkollege Henning Krautmacher.

Beteiligt an „Zeit für Menschlichkeit“ sind neben Krautmacher, Jens und Lidia Streifling unter anderem auch die Höhner Bandkollegen Heiko Braun, Hannes Schöner und Micki Schläger sowie der frühere Kuhl un de Gäng-Sänger Michael Kuhl, Räuber-Gitarrist Andreas „Schrader“ Dorn, Roger Moore von den Köbessen und Bernd Stelter. Die Künstler haben sich für die Aufnahmen natürlich nicht getroffen, die einzelnen Beiträge wurden digital zusammengestellt. Produziert worden ist das Musikvideo von Elias Streifling, einer von drei Söhnen von Jens Streifling.

Erlöse für den guten Zweck

Die Erlöse aus dem von der Caritas unterstützten Lied sollen in die Obdachlosenhilfe fließen. In dem Video werben die Musiker um Spenden für ein Projekt der Malteser-Obdachlosenhilfe „Wohlfühlmorgen“ (www.malteser-koeln.de) sowie für das Lobby-Restaurant LoRe, das regelmäßig Mittagessen für obdachlose und arme Menschen anbietet, (www.wohnungslos-in-koeln.de). „Menschlichkeit ist eben nicht nur ein konkretes Gefühl, sondern auch konkrete Hilfe“, so Bruno Schrage. (mdh)

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