Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Die Macht in Gummersbach“Bande ist der Erpressung und des Kokainhandels angeklagt

2 min
Ein Schild weist auf das Landgericht Köln hin.

In unterschiedlicher Beteiligung sollen aus der Gruppe heraus wiederholt Personen zur Zahlung von Geldbeträgen genötigt worden sein.

Vor dem Landgericht Köln müssen sich acht Männer aus der Gummersbacher Türsteher-Szene verantworten. Die Anklage ist lang.

Acht Männer aus dem Umfeld der Gummersbacher Türsteher-Szene stehen seit Montag vor dem Kölner Landgericht. Die Staatsanwaltschaft legt den Männern im Alter zwischen 22 und 41 Jahren unter anderem schwere räuberische Erpressung, schweren Bandenraub sowie besonders schwere räuberische Erpressung und Kokainhandel zur Last. In unterschiedlicher Beteiligung sollen aus der Gruppe heraus wiederholt Personen zur Zahlung von Geldbeträgen genötigt worden sein, was zum Teil unter Vorhalt von Schusswaffen und Androhung von Gefahr für Leib und Leben der Opfer bzw. ihnen nahestehenden Personen geschehen sein soll.

Mit Jacken uniformiert

Kopf der Bande soll ein 26 Jahre alter Russe sein, der aus Tschetschenien stammt. Ab Sommer 2023 soll er sich mit weiteren Mittätern zu einer Bande zusammengeschlossen haben, um Raubtaten und Erpressungen vorzunehmen. Bei ihren Taten sollen die Männer beizeiten auch einheitlich mit Jacken aufgetreten sein, auf denen sich ein Kürzel des Nachnamens des 26-Jährigen sowie der Zusatz: „Die Macht in Gummersbach“, befunden haben soll. Ab Juni oder Juli 2023 sollen der 26-Jährige sowie die beiden 36 und 41 Jahre alten Angeklagten einen Geschädigten erpresst haben, 10.000 Euro an sie zu zahlen. Bei der Übergabe an einer Aral-Tankstelle an der Brückenstraße in Gummersbach soll der 41-Jährige dem Opfer, um der Forderung Nachdruck zu verleihen, eine Schusswaffe an den Kopf gehalten haben. Später seien von demselben Opfer erneut Geldbeträge bis zu einer Höhe von 25.000 Euro verlangt worden.

Ab Anfang 2024 habe sich der 26-Jährige zur weiteren Begehung von Raubtaten und räuberischen Erpressungen auch der Mitarbeit der restlichen Angeklagten bedient haben. In der Folge seien dann noch zwei weitere Männer – zum Teil unter Vorhalt von Waffen oder Androhung körperlicher Gewalt – zur Zahlung von Geldbeträgen erpresst worden.

Bei einer Durchsuchung von Wohnungen, Werkstätten und Fahrzeugen der Gruppe im Februar 2025 stellten Beamte ein beeindruckendes Waffenarsenal sicher: Unter anderem eine Maschinenpistole, Pistolen, Schreckschusswaffen, Schlagringe – 27 an der Zahl – Reiztoffsprühgeräte, ein Wurfstern, zahlreiche Messer unterschiedlichster Ausführung sowie ein Samurai-Schwert.

Mit der Anklage beantragte der Staatsanwalt die Einziehung von rund 67.000 Euro – Geld, das aus den Raubtaten stammen soll – sowie 35.000 Euro aus dem Verkauf von Kokain.

Der Prozess wird fortgesetzt.