Der Landschaftsverband Rheinland zeichnet Doris van Rhee, Ullrich Wimmer und ihr Musikliebhabermuseum in Kempershöhe für „außerordentliches kulturelles Engagement“ aus.
AuszeichnungMarienheider Drehorgelmuseum bekommt Rheinlandtaler

Den Rheinlandtaler überreichte Jürgen Wilhelm (r.) an Ullrich Wimmer und Doris van Rhee im Gummersbacher Kreishaus.
Copyright: Bennet Gorgas/LVR
Das Drehorgelmuseum in Marienheide-Kempershöhe und sein Leitungsduo Doris van Rhee und Ullrich Wimmer haben eine hohe Auszeichnung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) bekommen. Im Gummersbacher Kreishaus wurde ihnen am Dienstag der Rheinlandtaler in der Kategorie „Kultur“ verliehen. Jürgen Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender der Landschaftsversammlung des LVR, würdigte in seiner Laudatio ein „jahrzehntelanges, außerordentliches kulturelles Engagement und herausragende Verdienste“ um die kulturelle Entwicklung der Gemeinde Marienheide, des Bergischen Landes und des Rheinlands.
Der Landschaftsverband Rheinland, merkte Wilhelm an, zeichne seit 1976 Menschen mit dem Rheinlandtaler aus, denen gleichermaßen das kulturelle Erbe wie die kulturelle Entwicklung am Herzen liegen – so wie Wimmer und van Rhee. Das Drehorgelmuseum haben der frühere evangelische Pfarrer und Landeskirchenrat und seine Lebensgefährtin 2008 in der ehemaligen evangelischen Dorfkirche von Kempershöhe eröffnet. Die Sammlung umfasst mehr als 350 mechanische Musikinstrumente, also Drehorgeln, Spieldosen, Orchestrien, selbstspielende Klaviere, Vogelautomaten und Jahrmarktorgeln.
Teil des Netzwerks „Bergische Museen“
Das Museum ist Teil der Deutschen Orgelstraße und des Netzwerks „Bergische Museen“. Jürgen Wilhelm erinnerte daran, dass Orgelbau und Orgelmusik, und damit die Drehorgel, seit dem Jahr 2017 zum immateriellen Unesco-Weltkulturerbe gehören.
Alles zum Thema Landschaftsverband Rheinland
- Verleihung in Bergheim Heimatkundler aus dem Rhein-Erft-Kreis erhalten den Rheinlandtaler
- Grabung Römersiedlung auf Gelände des künftigen Kerpener Europagymnasiums gefunden
- Unbürokratische Hilfe Sie helfen Familien im Kreis Euskirchen, wenn es schwierig wird
- Ferienspaß in Lindlar Kinder kommen mit der Becherlupe den kleinen Krabblern auf die Spur
- Ausflüge in der Region Diese neun Museen im Rheinland bieten besondere Einblicke
- Mundartfestival „Mir kalle Platt“ Warum Stephan Brings neidisch auf die Eifel ist
- Musik Kürten eröffnet die Stockhausen-Kurse und -Konzerte
Dieses Kulturerbe werde im Marienheider Museum nicht nur bewahrt, sondern erlebbar gemacht: „Ihre Instrumente sind keine stummen Exponate, die lediglich betrachtet werden können, sondern klingende Zeugnisse unserer musikalischen Geschichte.“ Bei den Führungen erführen die Besucher, „wie eine hochkomplexe Spieluhr mit hunderten filigranen Zungen spielt, warum eine Kirmesorgel klagen kann – und wie eine Drehorgel nicht nur funktioniert, sondern auch berührt“.
Ullrich Wimmer kenne nicht nur die Mechanik, sondern auch die Herkunft der Instrumente. Er sei ein Sammler, „der selbst Bestandteil seiner Sammlung geworden ist“. Seine Bücher seien Grundlagenwerke, die Mechanik, Kulturgeschichte und feinen Humor verbinden – spannend und zugänglich für Liebhaber wie für Fachleute.
Jürgen Wilhelm bescheinigte Wimmer, dass dieser deutlich mache: „Mechanische Musik ist kein nostalgisches Kuriosum – sie ist Teil unseres kulturellen Gedächtnisses. Ein Spiegel technischer, gesellschaftlicher und künstlerischer Entwicklungen.“