DiamanthochzeitEhepaar aus Reichshof lernte sich durch den Sport kennen

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Bernhard und Gerlinde Schneider lernten sich 1959 durch den Sport kennen. Schmittgen

Bernhard und Gerlinde Schneider lernten sich 1959 durch den Sport kennen. Schmittgen

Die Siegerland-Kampfspiele 1959 waren der Beginn einer Beziehung, die für Gerlinde und Bernhard Schneider bis heute Bestand hat.

Als sich Bernhard und Gerlinde Schneider (geborene Schug) das erste Mal über den Weg liefen, nahmen die beiden im Alter von 17 und 18 Jahren 1959 an den Siegerland-Kampfspielen in der Leichtathletik teil. Bernhard Schneider trat als Mittelstreckenläufer an, Gerlinde hatte sich im Fünfkampf qualifiziert.

„Es war eine tolle Zeit, man ist durch die Teilnahme an solchen Wettkämpfen weit rum gekommen. Auch wenn es manchmal nicht so einfach war, zu den Austragungsorten zu kommen“, erinnert sich die heute 83-jährige Gerlinde. „Ich bin einmal sogar mit dem Fahrrad zu einem Wettkampf gefahren. Das Aufwärmen konnte man sich danach sparen“, lacht der 84-Jährige. Kurz darauf begegneten sie sich erneut, als Gerlinde mit ihrem Bruder spazieren ging und Bernhard, der mit 18 Jahren gerade den Führerschein gemacht hatte, mit einem Freund per Auto unterwegs war.

Eine Begegnung, die alles verändern sollte

Eine Begegnung, die ihr beider Schicksal verändern sollte - denn am heutigen Montag feiert das Jubelpaar seinen 60. Hochzeitstag. „Eine Freundin kam auf mich zu und sagte mir, da seien zwei junge Männer, die mit uns spazieren fahren und uns auf einen Kaffee einladen wollen. So fing alles an“, blickt Gerlinde auf jenen Tag zurück. In den kommenden Jahren trafen sie sich regelmäßig - Gerlinde wohnte damals mit ihrer Familie in Wissen, Bernhard lebte in Morsbach und half im elterlichen Restaurantbetrieb gelegentlich aus, doch für die Liebe war immer Zeit, und 1963 feierte das junge Paar Verlobung. Ein Jahr später folgte am 15. April 1964 die standesamtliche, am 30. April die kirchliche Hochzeit. Zu diesem Zeitpunkt war Gerlinde 24 Jahre alt und ausgebildete Buchhändlerin und Bernhard mit 25 Jahren ausgelernter Schornsteinfeger.

Nach der Hochzeit zog das frisch vermählte Paar zu Bernhards Eltern nach Denklingen, nachdem sie drei Wochen auf Hochzeitsreise in Italien unterwegs waren. Neun Monate später erblickte bereits das erste Kind, ein Sohn, das Licht der Welt und sieben Jahre später, 1972, machte die Geburt der Tochter das Familienglück komplett. Im gleichen Jahr meisterte das Paar einen weiteren Meilenstein in seinem gemeinsamen Leben - beide absolvierten die Jagdscheinprüfung und gingen alsbald gemeinsam auf die Jagd. „52 Jahre war das ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens“, erzählt der 84-Jährige, damit sei aber seit kurzem damit Schluss.

Die Jagd war für die beiden lange eine gemeinsame Leidenschaft

Vier Deutsch Drahthaar waren in der Zeit ihre treuen Begleiter. In den 70er Jahren musste Bernhard Schneider seinen Beruf als Schornsteinfeger aus gesundheitlichen Gründen an den Nagel hängen und machte sich stattdessen bis zum Eintritt ins Rentenalter mit dem Bau von Fertiggaragen selbstständig. Ende der 80er Jahre veränderte sich die Familie nochmals wohnlich - auf dem Grundstück des Elternhauses bauten Bernhard und Gerlinde Schneider ihr Eigenheim. Darin lebt das Jubelpaar bis heute, während die Tochter mitsamt Familie im Elternhaus von Bernhard wohnt.

Der Sohn, der als Förster ebenfalls den Jagdschein in der Tasche hat, lebt nur ein paar Häuser entfernt. Ihr ganzer Stolz sind heute ihre beiden Enkelsöhne, die fast täglich für viel Trubel im Haus der Großeltern sorgen. „Unser Leben wäre um einiges langweiliger ohne die beiden. Es macht uns viel Freude, sie um uns zu haben“, schwärmt Gerlinde vom Nachwuchs der Tochter. Das Jubiläum wird am Tag der kirchlichen Hochzeit gefeiert - mit Familie, Freunden und Nachbarn. 

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