Die Rathauschefin Larissa Weber ist parteilos und geht als unabhängige Kandidatin ins Rennen – mit Unterstützung aller Parteien und Gruppen.
KommunalwahlUnmut in Waldbröl über Wahlplakat der UWG mit Foto der Bürgermeisterin

Plakat des Anstoßes: Die Waldbröler UWG wirbt mit einem Foto der parteilosen und derzeit amtierenden Bürgermeisterin Larissa Weber (Ausschnitt).
Copyright: Michael Kupper
Die amtierende Bürgermeisterin Larissa Weber ist die einzige Bewerberin um diesen Posten in der Marktstadt, wenn Oberberg am Sonntag, 14. September, die neuen Stadt- und Gemeinderäte sowie die Rathausspitzen wählt. Die 46-Jährige ist parteilos, wird aber von allen vier Parteien, die zurzeit Ratsmandate haben, und der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG), ebenfalls mit Ratsmandaten, unterstützt und gilt als gemeinsame Kandidatin.
Doch nun herrschen Unmut und Irritation in der Waldbröler Stadtpolitik: Als einzige Gruppe hat die UWG ein Foto von Larissa Weber auf ihre Plakate gedruckt – pikant: Die UWG stellt auch einen Kandidaten für das Amt des Landrats. Und der heißt auch Weber, Dillon Weber. Cleveres Kalkül wittern die einen, von Unverfrorenheit sprechen die anderen.
Beide Seiten winken ab: In Waldbröl soll es keinen Streit geben der Wahlplakate
Es heißt in der Marktstadt sogar, zwischen den Webers schwele ein Streit – das aber verneinen beide auf Nachfrage dieser Zeitung. „Wir hatten bisher keine einzige Rückmeldung zu unseren Plakaten, auch nicht von den Parteien“, schildert der 30 Jahre alte Maschinenbauingenieur Weber, der im Stimmbezirk Isengarten zudem für den Stadtrat kandidiert und auch Vorsitzender des Waldbröler UWG-Stadtverbandes ist. Von Streit könne also keine Rede sein. „Wir wollen zeigen, dass wir voll und ganz hinter Larissa Weber stehen.“ So habe man das Material, Text und Foto, genutzt, das die Bürgermeisterin der UWG für den Wahlkampf zur Verfügung gestellt habe.
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Das ganze Plakat, fotografiert an der Kaiserstraße in Waldbröl.
Copyright: Michael Kupper
Auch Larissa Weber winkt sofort ab, eine Auseinandersetzung gebe es nicht. „Ich habe mein Foto und meinen Text der CDU, SPD, UWG, FDP und den Grünen zur Verfügung gestellt“, versichert sie und ergänzt: „Die UWG hat aber nur das Foto genutzt und einen eigenen Text hinzugefügt.“
Leider, so räumt Weber ein, habe sie „nicht explizit gesagt, dass das Material nur für Flyer und Social Media verwendet werden darf und nur in Kombination mit dem Text“. Aus der Erfahrung der vergangenen Wahlkämpfe in den Jahren 2014 und 2020 sei „eine Verwendung in der Form nicht absehbar“ gewesen. Sie verstehe, dass der Eindruck entstehen könne, sie sei Kandidatin der UWG oder deren Mitglied.
Unterdessen wundert sich Dillon Weber, dass die Parteien das Bildmaterial nicht ebenso genutzt haben. „Außerdem sagen wir klar, dass sie unabhängig ist.“ Doch „Unabhängig gestalten“ ist übrigens auch ein Slogan der Waldbröler UWG.