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LindlarNachts vier Bienenstöcke zerstört

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Die zerstörten Bienenbeuten in Lindlar.

Die zerstörten Bienenbeuten in Lindlar.

Lindlar – Vier Bienenstöcke sind umgeworfen, die Rahmen mit den Waben liegen am Boden. Zwischen Wachs und zersplittertem Holz liegt eine Eisenstange und Schwärme der Insekten schwirren durch die Luft. Dieses Bild schildert der Hobbyimker Franz-Josef Meyer.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vergangene Woche wüteten Unbekannte auf seinem Grundstück. Die Meyers waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Hause. Der gerade in den Ruhestand gewechselte Autobauer bei Ford war mit Frau Susanne für ein paar Tage an den Bodensee gefahren.

Umso größer der Schock, als sich der Nachbar auf dem Handy meldete: Die Türe des Gartenschuppens stehe offen, ob er mal nachschauen solle. Als der Nachbar ihm dann von den zerstörten Bienenstöcken berichtet, verschlägt es Meyer die Sprache. Die Eisenstange, so vermutet er, haben die Unbekannten benutzt, um die Stöcke umzustoßen. „Die hatten wohl Angst vor den Bienen“, sagt er.

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Nachbar entdeckt den Schaden

Seit vier Generationen schwirren bei den Meyers die Bienen ums Haus. „Mit den Bienen hat mein Urgroßvater angefangen“, berichtet er. Einen auch nur ansatzweise vergleichbaren Vorfall habe es seit vier Generationen nicht gegeben.

Rund ein Dutzend Bienenbeuten hat Franz-Josef Meyer auf dem Grundstück aufgestellt. Die Familie lebt in Sichtweite des Rathauses zentral im Ort und dennoch im Grünen: An der Straße „Auf dem Ufer“, wo die Gärten groß sind und wo sich die Nachbarn gut kennen. Das war auch der Grund, warum Franz-Josef Meyer so schnell von dem Vorfall erfahren hat. Seinem Nachbarn war die offenstehende Schuppentüre aufgefallen. Abgeschlossen war sie nicht. „Das mussten wir hier auch nie“, sagt Meyer. Dass nun Unbekannte bei seinen Bienenstöcken gewütet haben, macht ihn fassungslos: „Blinde Zerstörungswut“.

Zeugen gesucht

Die Polizei ermittelt nach dem Vorfall an der Straße „Auf dem Ufer“ in Lindlar und sucht Zeugen. Wer in der Zeit zwischen Dienstagabend, 21 Uhr, und Mittwoch, 1. Juli, 9 Uhr, etwas Verdächtiges gesehen hat, kann Hinweise an das Kriminalkommissariat Wipperfürth geben, Telefon 0 22 66/81 99-0.

Der Schaden lasse sich nur schwer in Euro und Cent aufrechnen. Es sei mehr das Unverständnis, dass jemand den Tieren grundlos habe Schaden wollen. Ein befreundeter Imker war schnell zur Stelle, um so viele Tiere wie möglich zu retten. Die Bienen mussten den einzelnen Stöcken zugeordnet werden. Mit Franz-Josef Meyer vom Bodensee aus am Telefon sortierten sie die Reste, Hinweise waren zum Beispiel die Bauweise der einzelnen Rahmen, an die sich der Lindlarer noch erinnern konnte.

Nach dem Vorfall geht es nun darum, die Beuten wieder herzurichten. Wahrscheinlich kommt ein Schloss auf die Schuppentüre. Die Meyers hoffen jetzt darauf, dass sich Zeugen melden, die der Polizei Hinweise auf den oder die Täter geben können.

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Das Imkern will Franz-Josef Meyer auf jeden Fall weitermachen. Den Honig verschenken er und seine Frau Sabine gerne an Freunde. Kurz vor der Fahrt in den Urlaub war auch einer der früheren Arbeitskollegen da, um eine ganze Ladung mit nach Köln zu nehmen und bei Ford zu verteilen. „Das ist immer ein beliebtes Geschenk“, sagt Meyer.

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