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KommentarAmpel-Aus ist eine Chance für Bergisch Gladbach

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Die Bergisch Gladbacher Ampel mit Bürgermeister im vergangenen Sommer: FDP-Frak­ti­ons­chef Jörg Krell, SPD-Frak­ti­ons­chef Klaus Wald­schmidt, Bür­ger­meis­ter Frank Stein (SPD), Grüne -Frak­ti­ons­che­fin Theresia Meinhardt (v.l.) sitzt an einem Tisch.

Die Bergisch Gladbacher Ampel mit Bürgermeister im vergangenen Sommer: FDP-Frak­ti­ons­chef Jörg Krell, SPD-Frak­ti­ons­chef Klaus Wald­schmidt, Bür­ger­meis­ter Frank Stein (SPD), Grüne -Frak­ti­ons­che­fin Theresia Meinhardt (v.l.)

Das Ampel-Bündnis in Bergisch Gladbach ist dahin, die FDP ist ausgestiegen. Unser Autor über die Folgen für die Bergisch Gladbacher Politik.

Da sage noch einer, Lokalpolitik sei langweilig. Nein, ist sie nicht. Zu nächtlicher Stunde platzt in Bergisch Gladbach die Koalition, und der Flurfunk zwischen Fraktionssitzungen und Koalitionssitzungen muss geglüht haben.

Jetzt ist eingetreten, was Pessimisten schon zu Anfang der Ratsperiode geunkt hatten. Die drei Partner waren tatsächlich zu unterschiedlich, um sich über fünf Jahre zusammenzuraufen.

Es ist wie in einer Ehe: Besser ein Auseinandergehen als das Festhalten und Klammern an einer Beziehung, die nicht mehr zu retten ist. Dass der Haussegen schief hängt, war spätestens seit der jüngsten Vertagung des Handlungskonzepts Wohnen zu spüren gewesen.

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Bis zur nächsten Kommunalwahl im Herbst 2025 sind es noch knapp drei Jahre, diese Zeitspanne wäre zu lange gewesen für ein Ampelbündnis, das nur noch auf dem Papier existiert. Gegenseitige Blockaden und Missstimmung wären die Folge gewesen und drei Fraktionen, die sich gegenseitig nach unten ziehen.

Jetzt hat eine einen Schritt gewagt, und die Karten werden neu gemischt. Angesichts der Krisensituation in Deutschland sollte die handelnden Fraktionen aber unbedingt parteipolitischem Klein-Klein und Klientelpolitik eine Absage erteilen. Wechselnde Mehrheiten könnten auch eine Chance sein, inhaltlich das Beste zu erreichen.

Bei einer Ehe auf Zeit, wie sie in der Ampel gedroht hätte, hätten Grüne und SPD ungeliebte Kompromisse angeboten, die FDP dies nur widerwillig geschluckt. Wenn einer der Partner merkt, dass es in einer Ehe nicht passt, sollte ein Schnitt gemacht werden.

Und das Gleiche gilt für die Politik. Jedes Ende kann auch der Anfang etwas Neuem sein. Dass die drei Partner dem Bündnis hinterhertrauern, kann man sich nicht vorstellen. Eine Ampel wird es in der Kreisstadt auf lange Sicht nicht mehr geben.

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