Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

KommunalwahlIn Rhein-Bergs Rathäusern sitzen weniger Frauen – Spitzenposten jünger besetzt

3 min
Vor dem Kreishaus in Bergisch Gladbach-Heidkamp steht ein Schild mit der Aufschrift „Stellenangebote“.

Die Spitzenposten im Kreishaus (Foto) sind vergeben. Die politische Landkarte von Rhein-Berg ist neu geordnet.

Die meisten Chefs in Kreis- und Rathäusern gehören der CDU an. Wie die Kommunalwahl Rhein-Bergs politische Landkarte verändert hat.

Bunter geworden ist die politische Landkarte in Rhein-Berg bereits vor zwei Wochen bei den Stadt-, Gemeinderats- und Kreistagswahlen – und hat am rechten Rand kräftig zugelegt. Seit der gestrigen Stichwahl ist nun klar: Die meisten Rathauschefs haben wie der Landrat ein CDU-Parteibuch – dabei hatte die CDU in der vergangenen Wahlperiode in keinem Rathaus mehr eine Bürgermeisterin oder einen Bürgermeister aus ihren eigenen Reihen sitzen, hatte im Südkreis allein in Overath den Parteilosen Christoph Nicodemus in Kooperation mit FDP und Grünen auf den Chefposten im Rathaus gebracht. Das hat sich nun wieder grundlegend geändert.

Eine Landkarte von Rhein-Berg zeigt die Sitzverteilung in Räten und Kreistag sowie die Bürgermeister nach der Kommunalwahl 2025.

Politische Landkarte von Rhein-Berg nach der Kommunalwahl 2025.

Parteilose, die in der vergangenen Wahlperiode die meisten Städte und Gemeinden als Erste Bürgerinnen und Bürger anführten (Overath, Kürten, Odenthal, Wermelskirchen, Burscheid), sitzen nach dieser Kommunalwahl lediglich noch in den Rathäusern von Burscheid und Kürten, wobei Kürtens Rathauschef Mario Bredow, der als Bürgermeisterkandidat von einer breiten Kooperation aus CDU, Grünen, Freien Wählern/BfB und FDP   aufgestellt worden war, erst vor seiner Kandidatur sein FDP-Parteibuch zurückgegeben hatte.

Kein kommunales Spitzenamt mehr in den Händen der Grünen wie 2020

Ein kommunales Spitzenamt in der Hand der Grünen, wie es bei der vergangenen Wahl mit der Rösrather Bürgermeisterin Bondina Schulze landesweit für Aufsehen gesorgt hatte, gibt es nun in Rhein-Berg nicht mehr, wenngleich die Grünen Bergisch Gladbachs Bürgermeister Marcel Kreutz (SPD) gemeinsam mit den Sozialdemokraten aufgestellt – und ins Amt gebracht haben. Ebenso haben die Grünen den neuen parteilosen Bürgermeister in Kürten, Mario Bredow, mit ins Amt gebracht.

Das Gladbacher Rathaus ist mittlerweile das einzige im Kreis, in dem noch ein Sozialdemokrat auf dem Chefsessel sitzt, nachdem der langjährige Leichlinger Bürgermeister Frank Steffes (SPD) am Sonntag vom wiederholt angetretenen Herausforderer Maurice Winter (CDU) in der Stichwahl besiegt worden ist und Steffes damit seinen Bürgermeisterstuhl räumen muss.

SPD kann Rathauschefposten in Bergisch Gladbach mit Grünen verteidigen

Beteiligt war die SPD unterdessen auch an der Aufstellung des Gründers der Wählervereinigung Fors-Park in Rösrath, Yannick Steinbach, der am Sonntag die Stichwahl für das Rösrather Bürgermeisteramt gewann. Allerdings gelten in Rösrath offenbar schon seit Längerem in puncto politischer Landkarte andere Kräfteverhältnisse.

Nicht nur im Kreishaus kommt mit Arne von Boetticher (42), der Landrat Stephan Santelmann (59) im Amt nachfolgt, eine neue Generation ans Ruder – auch in Rhein-Bergs Rathäusern sinkt das Durchschnittsalter nach dem Amtsantritt der neu Gewählten Anfang November deutlich (siehe „Weniger Frauen, mehr Juristen, jüngeres Durchschnittsalter auf den Chefposten“).

Allein in Burscheid bleibt der  bisherige Bürgermeister im Amt

Dabei wird es allein im Burscheider Rathaus Anfang November keinen Personalwechsel geben. Dort war Amtsinhaber Dirk Runge erneut angetreten und – anders als seine Amtskollegin Bondina Schulze in Rösrath und Amtskollege Frank Steffes in Leichlingen – auch wiedergewählt worden. In sämtlichen anderen Rathausern waren die Amtsinhaberinnen und -inhaber nicht erneut zur Wahl angetreten. Ebenso wie Landrat Stephan Santelmann, der sich nach der Zeit als Landrat noch einmal einer neuen Aufgabe widmen möchte.

Neu ist auch, dass erstmals seit mehr als zehn Jahren nun wieder alle Rathaus- und Kreishauschefs zusammen mit ihren Räten und dem Kreistag gemeinsam gewählt wurden – einheitlich für eine Amtszeit von   fünf Jahren.