Die stärkste Fraktion im Bedburger Stadtrat will wechselnde Mehrheiten verhindern und die AfD ausmanövrieren.
KommunalwahlSPD ist in Bedburg auf der Suche nach Bündnispartnern

Sascha Solbach feiert seinen erneuten Wahlsieg in Bedburg.
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Für Bürgermeisterkandidat Michael Stupp und seine CDU war die Kommunalwahl eine schmerzhafte Angelegenheit. Wieder einmal machte Sascha Solbach (SPD) das Rennen, und zwar mit abermals deutlichem Abstand vor Stupp. Wieder einmal wurde die SPD stärkste und die CDU nur zweitstärkste Kraft im Stadtrat.
Bitter für die CDU und ihren Spitzenkandidaten: Von 18 Direktmandaten gingen nur zwei an die CDU, 15 holte die SPD, eines ging an Christoph Hamacher von der Freien Wählergemeinschaft. Stupp musste sich in seinem Wahlbezirk Beate Babin (SPD) geschlagen geben. Stupp zeigte Größe in der Niederlage und gratulierte Solbach „ganz herzlich zu seinem wirklich tollen Wahlergebnis“, die SPD habe ein überragendes Ergebnis erzielt. Die CDU wiederum habe „richtig schlecht“ abgeschnitten. „Das werden wir mit Sicherheit aufarbeiten“, sagte Stupp. Aber: „Wir werden wieder aufstehen und das Krönchen richten.“
Bedburg: SPD will neue Zusammenarbeit im Stadtrat
„Wir gehen mit breiter Brust in die Gespräche mit den anderen Parteien, Gruppierungen und Einzelmandatsträger“, sagte wiederum Rudolf Nitsche, Fraktionsvorsitzender der SPD im Stadtrat. Er sprach von einem „tollen Ergebnis“ und einer „Bestätigung unserer Arbeit, da wir gerade in den Ortsteilen viel Zuspruch durch die Direktmandate bekommen haben“.
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Nitsche kündigte aber auch an, dass sich die Zusammenarbeit im Stadtrat durch den Einzug der AfD verändern werde. „Wir hatten bisher keine Bündnisse und wechselnde Mehrheiten“, sagt Nitsche. Darauf wolle man nun aber nicht mehr vertrauen. „Es wird darum gehen, stabile Mehrheiten zu konstruieren.“ Ziel sei, Beschlüsse auf demokratischem Weg herbeizuführen, ohne dabei auf die AfD angewiesen zu sein.
Kleinere Partner gibt es reichlich im künftigen Bedburger Stadtrat. Die Freie Wählergemeinschaft hat drei Sitze, die Grünen kommen auf zwei Sitze, die FDP ist wieder mit ihrem Ratsherrn Willi Hoffmann vertreten. Erstmals im Bedburger Stadtrat: die Linken. Mit Edgar Doppke wird ein neues Gesicht den Platz besetzen.
Die CDU mit ihren elf Sitzen allerdings kommt für die SPD (15) nicht infrage. „Nach diesem Wahlergebnis bietet sich eine Koalition mit der CDU nicht an“, sagt Nitsche. Dass die SPD letzte und einzige SPD-Hochburg im Kreis sei, empfindet der Fraktionsvorsitzende eher als „traurig und schade“.