In 40 JahrenRWE: Rheinpegel wird für Befüllung der Tagebaue Garzweiler und Hambach ausreichen

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Das Foto zeigt Bergbaumaschinen, die im April 2022 Braunkohletagebau Garzweiler arbeiten. Dort soll laut RWE-Tagebau-Planer der See in 40 Jahren gefüllt sein.

Die RWE-Tagebau-Planer in Garzweiler und Hambach bestätigen, dass die Seen in 40 Jahren gefüllt sein sollen.

Bei einem Vortrag im Planungsausschuss des Stadtrats gaben die RWE-Tagebau-Planer weitere Details zur Befüllung der Tagebaue Garzweiler und Hambach bekannt.

Der Rhein wird in den nächsten Jahrzehnten genügend Wasser führen, um damit in den nächsten 40 Jahren die Tagebaue im Revier zu befüllen. Das war die Kernaussage eines Vortrags der RWE-Tagebau-Planer im Planungsausschuss des Stadtrats.

Die Bündnis-90-Grünen hatten beantragt, dass die Stadtpolitiker bezüglich der Befüllung der Tagebaue Garzweiler und Hambach auf den aktuellen Stand gebracht werden. Karsten Waschke, Projektleiter in der RWE-Bauabteilung, und Daniel Keller, im Unternehmen Referent für die Tagebauplanung Hambach, führten aus, dass die Tagebaue nach Auskohlung in etwa „40 Jahren plus“ (Waschke) gefüllt sein werden.

RWE: Künftig jährlicher Bericht über die Zukunft des Mamutprojekts

In Dormagen, etwa auf Höhe der Rheinfähre Piwipp, soll der Rhein angezapft werden. Vier Rohre, zwei nach Garzweiler mit einem Durchmesser von 1,40 Metern und zwei 2,20 dicke nach Hambach sollen dafür auf gut 45 Kilometern unterirdisch verlegt werden.

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Damit sollen neben den Tagebauen auch die Feuchtgebiete an Niers und Schwalm vor dem Austrocknen bewahrt werden. Je nach Pegelstand, gemessen in Düsseldorf, werden 1,8 bis 18 Kubikmeter Wasser pro Sekunde entnommen.

Dabei soll die Pegelhöhe von 97 Zentimetern, die eine Fahrrinne von 2,50 Metern Tiefe garantiert, nicht unterschritten werden. Die Bezirksregierung hat das Projekt gebilligt, und auch die Rhein-Anliegerkonferenz in der EU habe in der vergangenen Woche der Entnahme zugestimmt, führten die Fachleute aus.

Dabei geht RWE gestützt auf Klimaberechnungen davon aus, dass Auswirkungen der Rückgänge alpiner Gletscher auf den Pegelstand nicht zu befürchten seien. „Eine tendenzielle Verringerung des Rheinabflusses ist bis heute nicht festzustellen“, befand Waschke, dagegen aber eine Zunahme der Winterniederschläge und eine Abnahme der Trockenperioden und -tage.

Er berief sich dazu auch auf Einschätzungen des NRW-Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV). Die Beobachtung der Entwicklung des Klimawandels und seine Auswirkung bleibt „eine dauerhafte Aufgabe des Monitorings“, räumten die RWE-Vertreter ein.

Alle Fraktionen lobten die Transparenz der Ausführungen. Michael Broich (Bündnis 980/Grüne) sieht die Zukunft des Mammutprojekts kritisch. „Vieles wird sich ändern.“ Er sei „nicht restlos überzeugt“, dass die Entstehung der Seen gesichert sei. RWE Power sagte zu, künftig jährlich vorzutragen.

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