Schulen und Vereine informiertLegionellen in Frechener Sporthallen-Duschen gefunden

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Wegen eines Legionellenbefunds mussten die Duschräume der Sporthalle am Herbertskaul geschlossen werden.

Frechen – Weil eine erhöhte Konzentration an Legionellen gemessen worden ist, sind derzeit die Duschen an drei Sporthallen in Frechen gesperrt. Festgestellt worden sind die Bakterien in der Sporthalle Herbertskaul sowie in den Duschen der Turnhallen an der Edith-Stein-Schule in Buschbell und der Mauritiusschule in Bachem.

Die erhöhten Werte waren im Mai bei Überprüfungen gemessen worden. Die Duschanlagen sind bereits seit dem 20. Mai gesperrt. Wie die Stadt Frechen mitteilt, sind die Vereine und die Schulen, die die Hallen nutzen, sofort über die Sperrungen informiert worden. Auch das Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises sei unverzüglich eingeschaltet worden.

Warmwasserleitungen betroffen, Krankheitserreger fühlen sich wohl

Wie Fachdienstleiter Stephan Krämer im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete, sind nur die Warmwasserleitungen betroffen, weil sich die Erreger dort besonders wohl fühlen. Kaltes Wasser steht nach wie vor zur Verfügung. Auch können die Schüler weiterhin die Toiletten nutzen.

Im Fall der Sporthalle Herbertskaul steht zweifelsfrei fest, dass ein technischer Defekt die Ursache für die erhöhte Konzentration der Keime ist. Der Defekt sei mittlerweile behoben worden, teilt die Stadtverwaltung mit. Derzeit würden die Wasserleitungen komplett durchgespült.

Duschen erst nach aufwendiger Kontrolle freizugeben

Freigegeben werden könnten die Duschen erst, wenn durch Proben belegt sei, dass die Werte wieder in Ordnung seien. Dies sei ein aufwendiges Verfahren, bei dem aus den Wasserproben an der Uni Köln Kulturen herangezogen werden müssen, um die Keimbelastung zu prüfen. Bis zur Freigabe der Duschen könne es daher noch etwas dauern.

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„Das Kreisgesundheitsamt befindet sich als Aufsichtsbehörde in Abstimmung mit der Stadt Frechen“, sagt Simon Schall, Pressesprecher des Rhein-Erft-Kreises. Die Stadt Frechen sei aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bakterienbelastung zu senken.

Keime werden ab 60 Grad abgetötet

Eine Möglichkeit könne dabei sein, die betroffenen Leitungen mit heißem Wasser durchzuspülen, um die Legionellen abzutöten. Das Kreisgesundheitsamt nehme die Messungen vor und erteile auch die Freigabe der Duschen, wenn die Grenzwerte nicht mehr überschritten würden.

Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die beim Menschen unterschiedliche Erkrankungen verursachen können. Sie sind unter anderem der Erreger der Legionärskrankheit. Oft finden die Keime in Wasserleitungen ideale Lebensbedingungen. Sie vermehren sich bei Temperaturen von etwa 20 bis 50 Grad. Ab 60 Grad werden sie meist abgetötet.

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