Zwischen Hürth und ErftstadtAbfallberg soll um 30 Meter in die Höhe wachsen

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Aufgestockt werden soll die Deponie Vereinigte Ville am Fuß des Knapsacker Hügels.

Hürth/Erftstadt – Die Deponie Vereinigte Ville am Fuß des Knapsacker Hügels zwischen Hürth und Erftstadt soll wachsen – und zwar in die Höhe. Die drei Betreiber AVG Köln, Remondis Industrie Service und RWE Power haben Mitte Oktober 2021 bei der Bezirksregierung Arnsberg als zuständiger Bergbehörde einen Antrag auf Aufstockung um 30 Meter gestellt. Derzeit läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Genehmigungsverfahrens.

Schon seit den 1970er-Jahren dient der alte Tagebau als Müllkippe, zunächst für Hausmüll aus Köln. Seit 2005 wird der Müll verbrannt und die Asche dort deponiert. Die heute 313 Hektar große Deponie Ville besteht aus drei Teilen. RWE lagert auf 153 Hektar Fläche jährlich eine Million Tonnen Kraftwerksasche und mineralische Abfälle ab, die AVG auf 99 Hektar 500 000 Tonnen Asche aus der Müllverbrennung und Remondis auf 60 Hektar 200 000 Tonnen Sonderabfälle aus der Industrie pro Jahr.

Deponie am Fuß des Knapsacker Hügels soll in ferner Zukunft zum Naherholungsgebiet werden

Doch Deponieraum ist knapp, in der Ville wie in ganz NRW. Bei gleichbleibenden Anliefermengen wäre die Kapazität der Deponie mit einem genehmigten Volumen von 90 Millionen Kubikmetern laut Betreibern Ende des Jahrzehnts erschöpft. Mit der Aufstockung um 35 Millionen Kubikmeter soll der Betrieb für weitere sechs Jahrzehnte gesichert werden. Anschließend soll die Deponie rekultiviert werden.

Aus Sicht der Betreiber spricht viel für die Aufstockung. So müsse keine neue Fläche gesucht und die vorhandene Infrastruktur könne weiter genutzt werden. Neben der verkehrsgünstigen Lange nah der Industrie und fernab von Wohnbebauung heben die Antragsteller günstige geologische Voraussetzungen hervor. So liege das Gelände über einer 30 Meter dicken, wasserdichten Tonschicht.

Hürth: Von der Deponie soll keine weitere Geruchsbelästigung ausgehen

Ihre Pläne haben die Betreiber bereits im Juni 2018 vorgestellt. Inzwischen seien zahlreiche Gutachten erstellt worden, so ein Projektsprecher. Allein für ein Gutachten zum Thema Staub seien Messreihen von einem Jahr erforderlich gewesen. Dass die benachbarten Deponien unter dem Müllberg zusammenwachsen sollen, habe den Planungsaufwand noch erhöht. Gerüche sollen von der größeren Halde übrigens nicht ausgehen. Denn dort würden ausschließlich mineralische Abfälle abgelagert, die nicht zu riechen seien.

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Die Planunterlagen können bis zum 2. Februar auf der Internetseite der Bezirksregierung Arnsberg eingesehen werden. Die Deponiebetreiber haben darüber hinaus eine Zusammenfassung ins Internet gestellt. Die Pläne können auch in der Außenstelle der Bezirksregierung in Düren eingesehen werden. Terminvereinbarung unter 02931/82-6413 oder -6414.

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